3. Handball-Liga Süd Treffen mit der Vergangenheit

Zweibrücken · Zum großen Saarderby kommt es heute Abend in der 3. Handball-Liga Süd. Wenn Aufsteiger VT Zweibrücken-Saarpfalz den Zweitliga-Absteiger HG Saarlouis empfängt, trifft nicht nur der langjährige HGSler Danijel Grgic auf alte Bekannte.

 Für VTZ-Trainer Danijel Grgic (links) und Stiefsohn Tom Paetow wird die Partie gegen ihren ehemaligen Club heute eine ganz besondere.

Für VTZ-Trainer Danijel Grgic (links) und Stiefsohn Tom Paetow wird die Partie gegen ihren ehemaligen Club heute eine ganz besondere.

Foto: Martin Wittenmeier

Ein Spiel mit ganz besonderem Charakter steht heute Abend bei den Handballern der VT Zweibrücken-Saarpfalz an. Ganz speziell auch für Trainer Danijel Grgic. Geht es beim großen Drittliga-Derby des saarländischen Handballverbands doch gegen seinen Ex-Club, den Zweitliga-Absteiger HG Saarlouis.

Die HGS hat sich nach einer schwierigen Vorbereitung, die geprägt von viel Verletzungspech war, stabilisiert und ruft Woche für Woche starke Leistungen ab. Im ersten Vergleich zwischen diesen beiden Vereinen seit neun Jahren wollen die Zweibrücker die favorisierten Saarlouiser heute ab 20 Uhr in der Westpfalzhalle nicht nur ärgern, sondern vielleicht sogar überraschen.

Nicht nur der Derbycharakter der derzeit besten Mannschaften des Handballverbands macht die Partie so interessant. Für viele Akteure ist es ein Treffen und Kräftemessen mit der eigenen Vergangenheit. Aufseiten der HGS sind mit Max Hartz und Dominik Rifel zwei Jungs dabei, die schon für die VTZ aufgelaufen waren. Letzterer war sogar noch bis Mitte Mai für die Zweibrücker auf der Platte und konnte mit dem Team den Aufstieg in die 3. Liga feiern. Auf Zweibrücker Seite sind es sogar noch mehr. Mit Tom Paetow, Wladislaw Kurotschkin, Jacob Brauns, Robin Schweitzer und nicht zuletzt Trainer Danijel Grgic findet man gleich fünf ehemalige HGS-Spieler, die in der Rosenstadt eine neue Heimat gefunden haben. Viele Jungs verbindet immer noch eine enge Freundschaft.

Gerade mit dem Namen Danijel Grgic werden sehr erfolgreiche Zeiten in Saarlouis in Verbindung gebracht. Der ehemalige kroatische Nationalspieler war die Führungsfigur über viel Jahre der HGS. Mit ihm als Regisseur stieg die HGS in die 2. Bundesliga auf, etablierte sich dort. Dementsprechend freut sich Grgic auch auf den Vergleich mit seinem Ex-Verein. „Ich persönlich freue mich natürlich auf den Freitag. Aber es freut mich auch sehr für die VTZ, dass es nach neun Jahren endlich wieder zu diesem Duell kommt. Für mich sind das die beiden Vereine mit der größten Historie“, erklärt Grgic.

Klarer Favorit ist trotz Umbruch die HG Saarlouis. Vergangene Saison trennten die beiden Kontrahenten noch zwei Spielklassen. Jetzt das Duell in der 3. Liga Süd. Auch wenn die Mannschaft von HGS-Trainer Philipp Kessler einen großen Umbruch vollzogen hat, war schon früh klar, dass beide Mannschaften in unterschiedlichen Sphären der 3. Liga zu finden sein würden. Während die VTZ einzig und allein den Klassenverbleib im Blick hat, ist bei den Saarlouisern viel mehr das Etablieren in der 3. Liga in Fokus gerückt, mit Blick nach weiter oben. Die VTZ rutschte zuletzt auf einen Abstiegsplatz, während der ehemalige Zweitligist sich nach vier Partien ohne Niederlage auf Rang sieben vorgearbeitet hat. „Die sind richtig gut drauf und haben sich gefangen. Es stimmt bei ihnen noch nicht alles zu 100 Prozent, aber sie erkämpfen sich immer wieder die Punkte. Mit Patrick Schulz haben sie zudem den für mich stärksten Torhüter der Liga in ihren Reihen“, erklärt Danijel Grgic. Sollte Schulz mal ausnahmsweise eine gebrauchten Tag erwischen, hat Kessler als Nummer Zwei immer noch den sehr erfahrenen Darius Jonczyk, der wohl in den meisten anderen Teams der Liga die klare Nummer eins wäre. Aber nicht nur die Torhüter stellen eine Klasse für sich dar. Auch Peter Walz, Philipp Leist, Pascal Noll, Ivan Kucharik oder auch Neuzugang Josip Grbavac haben bereits in Liga zwei ihr Können gezeigt.

„Bei uns ist leider noch nicht alles wie es sein soll. Natürlich ist Saarlouis der Favorit, aber wir werden uns mit allen Mitteln wehren“, gibt sich der VTZ-Coach kämpferisch. Pünktlich zum Heimspiel-Highlight kann Grgic wieder auf Wladislaw Kurotschkin zählen, der gegen Fürstenfeldbruck die ersten Spielminuten in dieser Saison machte. Kurotschkin zog sich in der Vorbereitung einen Mittelfußbruch zu. Im letzten Spiel reichte die Luft für zehn Minuten. Aber schon in dieser kurzen Zeit zeigte er, wieso er zu den wichtigsten Akteuren der Saarpfälzer zu zählen ist. Besonders in der Abwehr wurde seine Aggressivität vermisst, wobei mit seiner Rückkehr auch im Angriff sich Grgic wieder neue Optionen eröffnen. „Ich bin froh, dass im ersten Spiel nichts passiert ist. Es wird noch dauern, bis er physisch und vor allem konditionell wieder hergestellt ist. Nach dem letzten Spiel und auch dem letzten Training war er platt, aber wir geben ihm die Zeit zum Regenerieren. Ich hoffe, dass er am Freitag schon etwas länger eingesetzt werden kann.“

Auch wenn es ein Derby ist und für beide Mannschaften um sehr viel geht, sieht Grgic in der Partie dennoch kein Hass-Duell. „Ich denke, dass es ein cooler Vergleich wird. Beide Mannschaften kennen sich gut und einige Jungs sind zusammen aufgewachsen. Ich wünsche mir, dass wir eine spannende Partie sehen und eine volle Halle haben.“

Die Kassen werden heute Abend bereits ab 18 Uhr geöffnet sein. Für das Derby wird ein Topspiel-Zuschlag von zwei Euro auf alle Tageskarten erhoben. Dauerkarten sind hiervon ausgenommen, teilt die VTZ mit.

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