Handball-Drittligist SV 64 Zweibrücken „Das Thema Abstieg ist in diesem Jahr für alle da“

Zweibrücken · Die 3. Handball-Liga startet mit 82 Teams in sieben Staffeln in die neue Runde. 26 Mannschaften müssen nach dieser Saison den Gang in die Oberliga antreten. Daher geht es auch für den SV 64 Zweibrücken, der am Montagabend ins Training eingestiegen ist, nur um den Klassenerhalt.

 Ohne Druck konnte Handball-Drittligist SV 64 Zweibrücken, hier Tim Götz, in der abgelaufenen Saison in der Pokalrunde auflaufen – und tat das in überzeugender Manier. Absteiger gab es nicht. In der kommenden Spielzeit müssen nun 26 Mannschaften in die Oberliga runter.

Ohne Druck konnte Handball-Drittligist SV 64 Zweibrücken, hier Tim Götz, in der abgelaufenen Saison in der Pokalrunde auflaufen – und tat das in überzeugender Manier. Absteiger gab es nicht. In der kommenden Spielzeit müssen nun 26 Mannschaften in die Oberliga runter.

Foto: Martin Wittenmeier

Die 3. Handball-Liga der Männer wird auch in der kommenden Saison wieder in einem ungewöhnlichem Modus stattfinden. Und mitten drin ist dann auch wieder der SV 64 Zweibrücken. Die insgesamt 82 Mannschaften absolvieren eine Vorrunde in sieben Staffeln. 14 Mannschaften kämpfen anschließend in einer Aufstiegsrunde um den Sprung in Liga zwei. 26 Teams steigen in die Oberligabereiche ab, sodass schon für die Saison 2022/23 eine Stärke der 3. Liga von 69 Mannschaften erreicht sein wird. Das haben Vorstand und Präsidium des Deutschen Handballbundes (DHB) auf Vorschlag der Spielkommission 3. Liga beschlossen, wie der Verband mitteilte. Doch dieser Modus stößt nicht unbedingt auf große Begeisterung.

„Alle Vereine haben nun zwei Jahre lang wegen der Coronakrise finanziell ums Überleben gekämpft. Durch diesen Modus kämpfen jetzt alle Mannschaften sportlich ums Überleben. Da hätten wir uns auf jeden Fall eine andere, vereinsfreundlichere Lösung gewünscht“, erklärt der Trainer des SV 64 Zweibrücken Stefan Bullacher und fügt an: „Wenn ein Problem über zwei Jahre anfällt, dann wäre es auch schön gewesen, wenn man es über mindestens zwei Jahre auch wieder abbaut.“ Nachdem es zwei Spielzeiten lang keine Absteiger aus, aber Aufsteiger in die 3. Liga gab, nun innerhalb einer Spielzeit wieder auf den Status Quo kommen zu wollen, sei zwar eine schnelle Lösung, „es trifft dann aber einfach jeden dritten Verein in der 3. Liga“.

Denn die Vorrunde wird in zwei Staffeln à elf und fünf Staffeln à zwölf Mannschaften im Modus Jeder gegen Jeden mit Hin- und Rückrunde gespielt. Die Teams auf den Plätzen eins und zwei jeder Staffel ziehen in die Aufstiegsrunde ein. Sofern eine nicht aufstiegsberechtigte Mannschaft einen der ersten beiden Ränge belegt, kann der Dritte dieser Staffel an der Aufstiegsrunde teilnehmen. Diese wird in zwei Gruppen mit je sieben Mannschaften ausgespielt. Platz eins und zwei der beiden Gruppen spielen über Kreuz die beiden Aufsteiger aus. Um den Klassenverbleib kämpfen alle anderen Teams auf den Plätzen sieben bis elf/zwölf jeder Staffel. Die gegen einen direkten Konkurrenten erzielten Punkte werden mitgenommen. Nur die ersten beiden Teams dieser Gruppen bleiben in der Liga.

In seiner Zwölferstaffel muss der SV 64 demnach unter die ersten Sechs kommen, um sicher drin zu bleiben. „Das ist schon eine dicke Ansage.“ Schafft man das nicht, geht es in die Abstiegsrunde, in der unter dem großen Druck Erster oder Zweiter werden zu müssen, alles passieren könne. „In diesem Jahr braucht keiner groß zu träumen, da heißt es Überlebenskampf für alle Vereine“, betont der SV 64-Trainer. „Das kann auch die renommiertesten Clubs treffen.“ Vier bis sechs Wochen mit Verletzungspech oder einer schlechten Phase reichen da schon aus. „Das Thema Abstieg ist in diesem Jahr für alle da.“ Auch für den SV 64 Zweibrücken nach der so erfolgreichen Pokalrunde, die das Team auf Platz zwei und damit einem Startplatz für den DHB-Pokal abgeschlossen hatte. „Nur die Allervermessensten werden in diesem Jahr etwas anderes ausgeben als den Klassenerhalt“, sagt Bullacher, der am Montagabend mit seiner Mannschaft in die Vorbereitung auf die Runde eingestiegen ist.

Deutlich zufriedener als mit dem Modus  ist der SV 64-Coach mit der zwölf Teams umfassenden Staffel F, in der die Zweibrücker auflaufen werden. Sie bekommen es dort mit der HG Saarlouis, der HG Oftersheim/Schwetzingen, der mHSG Friesenheim-Hochdorf II, den Rhein-Neckar Löwen II, der SG Leutershausen, der SG Pforzheim-Eutingen, der TGS Pforzheim, dem TSB Heilbronn-Horkheim Handball, der TSG Haßloch, dem TuS Kaiserslautern-Dansenberg und dem TV Germania Großsachsen zu tun. „Die Staffel ist natürlich toll“, freut sich Bullacher. „Mit super vielen Derbys und kurzen Wegen. Das ist total vereinsfreundlich. Unsere weiteste Fahrt in dieser Staffel ist Heilbronn oder Pforzheim – damit kann man wirklich sehr gut leben.“ Der einzige Wermutstropfen sei, dass der Aufsteiger aus der RPS-Oberliga, die DJK Sportfreunde Budenheim, in einer anderen Gruppe auflaufen wird. Der Drittliga-Neuling trifft in der Staffel E auf HaSpo Bayreuth, den HC Erlangen II, den HSC 2000 Coburg II, den HSC Bad Neustadt, die HSG Bieberau-Modau, Dutenhofen/Münchholzhausen II, Hanau, die HSG Rodgau Nieder-Roden, Gelnhausen und den TV Kirchzell.

Die Spielzeit beginnt – abhängig vom Votum der Vereine – am letzten August- oder ersten Septemberwochenende. Die letzten Spiele sind für das erste Juniwochenende 2022 geplant. Bevor es für den SV 64 Zweibrücken in die Drittliga-Saison geht, steht in sieben Wochen, am 28. August, noch die erste DHB-Pokal-Runde an. Eine Auslosung fand allerdings noch nicht statt, wie Bullacher erklärt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort