Kommentar Das große Zittern hat ein Ende

Dass der 1. FC Kaiserslautern gerade die schlechteste Saison der Vereinsgeschichte spielt – das interessierte am Sonntag auf dem Betzenberg wirklich niemanden. Feiern war angesagt! Dank der mitspielenden Konkurrenz ist der Klassenverbleib in der 3. Liga vorzeitig perfekt.

Der 1. FC Kaiserslautern bleibt in der 3. Fußball-Liga.

Der 1. FC Kaiserslautern bleibt in der 3. Fußball-Liga.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Und das, obwohl viele den FCK bereits abgeschrieben hatten. Ehrlichgesagt auch ich. Zehn Spieltage vor Schluss einer katastrophalen Saison, die im Schatten des Insolvenzverfahrens sowie der sportlichen Misere nicht nur zwei Trainer, sondern auch einen Sportdirektor und zahlreiche Funktionäre verschlungen hat, lagen die Roten Teufel immerhin bereits sieben Zähler vom rettenden Ufer entfernt. In einer Spielzeit, vor der die Lauterer aufgerüstet und den Aufstieg als Ziel ausgegeben hatten, in der lange gar nichts zusammenlief und die dem Image des Traditionsclubs einmal mehr einen herben Schlag verpasst hat. Der Absturz in die Untiefen des deutschen Fußballs schien kaum noch vermeidbar. Fahrten zu künftigen Derbys beim FC Homburg und dem FK Pirmasens tauchten bereits vor dem inneren Auge auf. Dann aber, ja dann starteten die Roten Teufel den wirklich beeindruckenden Schlussspurt. Mit nur einer Niederlage aus den vergangenen neun Partien. In der Vorwärtsbewegung – auch dank der Leihgaben wie Jean Zimmer und Felix Götze – deutlich verbessert, mit großer Laufbereitschaft auf dem Platz, mit Zusammenhalt haben die Pfälzer die Kurve gekriegt. Gerade noch rechtzeitig. Dass die Mannschaft um Trainer Marco Antwerpen den Verbleib in Liga drei nun bereits sicher hat, dass sie nicht noch am letzten Spieltag zittern muss, ist nicht nur der Lohn für die Aufholjagd zum 3:3 am Samstag nach dem 1:3-Rückstand in Köln, sondern vor allem für den gemeinsamen Kraftakt der vergangenen Wochen. Ob die Roten Teufel diesen Schwung rüber retten können in die neue Saison, um dann womöglich nicht mehr nur von dem höherklassigen Fußball träumen zu können – offen. Der Kader, die Vereinsstruktur, die Kampfbereitschaft werden es zeigen. Am Sonntag aber war auch das auf dem Betzenberg erst mal vollkommen egal.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort