101. Tour de France startet am Samstag – Kampf um Akzeptanz

Baunatal · Tony Martin zuckte mit den Schultern. „Irgendwann“, sagte der dreimalige Zeitfahr-Weltmeister, „irgendwann kommt die Ratlosigkeit, was man eigentlich noch machen kann.

" Die 101. Tour de France (5. bis 27. Juli) steht vor der Tür, und die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender übertragen nicht. Die Protagonisten des deutschen Radsports kämpfen beständig um eine neue Chance - doch bislang wird sie ihnen nicht gewährt.

Dass die deutschen Straßenradmeisterschaften in Baunatal am Sonntag live im Hessischen Rundfunk zu sehen waren, wertete Klassikerspezialist John Degenkolb als positives Signal, auch wenn der Start deshalb schon um 9 Uhr morgens erfolgte. "Ich bin sehr dankbar und nehme dafür auch das frühe Aufstehen in Kauf", sagte der Paris-Roubaix-Zweite dieses Jahres.

Dennoch müssen Martin, Degenkolb, Marcel Kittel und Co. weiter auf den entscheidenden Durchbruch warten, ihre Siege und die konsequente Anti-Doping-Haltung haben die hartnäckigen Vorbehalte noch nicht verdrängt. Die dopingverseuchte Vergangenheit "hängt uns noch in den Kleidern", sagt Verbandspräsident Rudolf Scharping.

Im September ist eine Erklärung von ARD und ZDF zu erwarten. "Wir sind eine solide Sportart, die es verdient, gezeigt zu werden", betonte Martin. Scharping sieht die Möglichkeit, "dass wir nächstes Jahr besser dastehen". Bis dahin müssen sich Fans und Fahrer weiterhin mit den Tour-Übertragungen von Eurosport begnügen - die aber sind umfassend.

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