1. FC Kaiserslautern Terrence Boyd beim FCK im Anflug

Kaiserslautern · Dass der Stürmer den Halleschen FC mit sofortiger Wirkung verlässt, hat der Fußball-Drittligist am Freitag bestätigt – und dies auch mit dessen Wunsch, künftig für den 1. FC Kaiserslautern auflaufen zu wollen, erklärt. Die offizielle Bestätigung des Ligakonkurrenten aus der Pfalz stand zunächst aber noch aus. Am Samstag wollen die Roten Teufel im Heimspiel gegen Viktoria Berlin ihre Erfolgsserie ausbauen.

 Die teuflisch rote Trikot-Farbe passt bereits: Terrence Boyd hat den Halleschen FC verlassen. Der 30-jährige Stürmer soll sich auf dem Weg zum Drittliga-Konkurrenten 1. FC Kaiserslautern befinden.

Die teuflisch rote Trikot-Farbe passt bereits: Terrence Boyd hat den Halleschen FC verlassen. Der 30-jährige Stürmer soll sich auf dem Weg zum Drittliga-Konkurrenten 1. FC Kaiserslautern befinden.

Foto: imago images/Eibner/Eibner-Pressefoto/Eckehard Schulz via www.imago-images.de

Ein besonders guter Geheimnishüter ist Terrence Boyd nicht. Als der Stürmer am Freitag im Begriff war, das Trainingsgelände des Fußball-Drittligisten Hallescher FC in seinem Auto zu verlassen, gab er einem Reporter des Mitteldeutschen Rundfunks noch ein kurzes Interview. Seinen neuen Verein wollte der 30-Jährige zwar nicht konkret beim Namen nennen. Mit der Aussage konfrontiert, dass er seinen Ex-Klub Halle ja sehr bald wiedersehen werde, antwortete Boyd aber spontan: „Ja stimmt, schon nächste Woche“. Am Samstag kommender Woche nämlich empfängt der 1. FC Kaiserslautern den Halleschen FC im Fritz-Walter-Stadion zum Heimspiel.

Dass Boyd die Hallenser in der Winterpause verlässt, hatte der Verein am Mittag verkündet. Dass er tatsächlich in die Pfalz wechselt – wie Medien übereinstimmend vermuteten – wollte FCK-Coach Marco Antwerpen bei der Pressekonferenz am Mittag aber noch nicht bestätigen: „Ich könnte sehr viel zu dem Spieler sagen, aber er steht nicht bei uns unter Vertrag, deshalb kann ich dazu jetzt keine Aussagen machen“, sagte der 50-Jährige zum Thema Boyd. Noch am Abend (Stand 21.15 Uhr) hatte der FCK die Verpflichtung Boyds noch nicht offiziell bestätigt.

Was der Verein indes bestätigte, ist, dass Angreifer Elias Huth die Pfalz verlässt. Und zwar: zum Halleschen FC. Wie der FCK am Freitag mitteilte, wird der 24-Jährige, der 2017 auf den Betzenberg gekommen war, mit sofortiger Wirkung zu dem Ligakonkurrenten wechseln. Nach Informationen der „Mitteldeutschen Zeitung“ ist der Huth-Transfer als Teil der Boyd-Ablöse zu betrachten, die dem FCK alles in allem 300 000 Euro wert sein soll. Der HFC, der zudem den 19-jährigen Mittelfeldspieler Joscha Wosz unter Vertrag genommen hat, erklärte in seiner Mitteilung zur Huth-Verpflichtung, dass der Club mit diesen beiden Transfers „auch auf den Abgang von Terrence Boyd, der den Verein in Richtung 1. FC Kaiserslautern verlassen möchte“ reagiere. In der Mitteilung hieß es weiter: „Terrence Boyd hat uns mitgeteilt, dass er den Verein definitiv nach dieser Saison Richtung Kaiserslautern verlassen wird. Und gleichzeitig klar den Wunsch geäußert, schon in der Winterpause wechseln zu können. Wir haben diesem Wunsch als Vorstand entsprochen, aus sportlichen und wirtschaftlichen Gründen.“

Dass das Thema in aller Munde war, konnte Marco Antwerpen zwar nicht verhindern. Er selbst sprach aber lieber über die aktuelle sportliche Situation. Konkret: das Heimspiel seiner Roten Teufel am Samstag um 14 Uhr gegen den Aufsteiger Viktoria Berlin.

Zumal der Blick auf die Tabelle dem 1. FC Kaiserslautern derzeit große Freue bereiten dürfte. Erstmals in dieser Saison stehen die Pfälzer als Zweiter auf einem direkten Aufstiegsplatz. Und doch will der Trainer, dessen Team seit sieben Spielen ungeschlagen ist, keinen zu großen Hype darum machen. „Die Tabelle ist eine schöne Momentaufnahme. Mir wird aber etwas zu viel darüber gesprochen“, sagte er. Und fügte an: „Es ist eine Bestätigung für unsere guten Leistungen. Darauf wollen wir aufbauen.“ Seine Mannschaft sei trotz des Aufstiegsrangs aber weit davon entfernt, sich selbst in der Rolle der „Gejagten“ zu sehen. „Der einzige, der das darf, ist Magdeburg. Alle anderen sind noch sehr eng zusammen“, betonte Antwerpen. Vor allem deshalb sei es wichtig, das Heimspiel am Samstag gegen den Elften zu gewinnen.

Und nicht nur der Revanche wegen. Denn im Hinspiel gegen den Aufsteiger kassierte Kaiserslautern die einzige richtig hohe Saison-Niederlage. Vier ihrer insgesamt nur 13 Gegentreffer kassierten die Roten Teufel beim 0:4 gegen Viktoria Berlin. „Ich bin sicher, dass wir motiviert und selbstbewusst in diese Partie gehen. Es ist aber nicht der Fall, dass wir hier etwas gutmachen können“, betonte Antwerpen und fügte an: „Wir haben ein Spiel sehr hoch verloren, das war kein schöner Moment für uns. Aber es ist jetzt eine völlig andere Situation.“

Max Hippe und Nicolas Sessa fehlen dem FCK neben den Langzeitverletzten aufgrund von Fußprellungen. Auch Kapitän Jean Zimmer steht wegen einer Darmerkrankung, die stationär im Krankenhaus behandelt wird, nicht zur Verfügung. „Dass er für uns ein wichtiger Spieler ist, steht außer Frage. Für Jean ist es jetzt wichtig, dass er wieder gesund wird“, sagte Antwerpen.

Seine Mannschaft, die auf dem Betzenberg gegen die Viktoria vor 1000 Zuschauern spielen darf, sei „extrem fokussiert“ darauf, diese Partie zu gewinnen, um die aktuelle Ausgangsposition zu wahren. Dabei mithelfen könnte künftig auch Terrence Boyd, der in der laufenden Runde in 17 Spielen für den HFC sieben Tore geschossen hat.

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