2. Fußball-Bundesliga Ein Tag zum Vergessen für den FCK
Kaiserslautern · Dem Erfolg im DFB-Pokal folgt die Pleite in der 2. Liga: Der 1. FC Kaiserslautern verliert vor über 40 000 Zuschauern auf dem Betzenberg gegen Fürth – und dazu noch Boris Tomiak nach Roter Karte. Pokal-Achtelfinale gegen 1. FC Nürnberg.
Auf den Höhenflug im Pokal folgte der harte Aufprall in der Liga. Ein Platzverweis, zwei verletzte Spieler und die zweite Heimniederlage der Saison. Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern erlebte am Samstag beim 0:2 (0:1) gegen die Spvgg. Greuther Fürth einen Tag zum Vergessen. Vor allem in der ersten Halbzeit war vom Selbstvertrauen und der Leichtigkeit des DFB-Pokalspiels gegen Bundesligist 1. FC Köln, das die Pfälzer am Dienstag mit 3:2 gewonnen hatten, nur wenig zu sehen.
Die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster wirkte am Samstag pomadig, kraftlos und war gegen die Gäste aus Franken, die unter der Woche im Pokal nach einem 1:2 bei Regionalligist FC Homburg ausgeschieden waren, gefühlt oft einen Schritt zu spät. „Wir wollten von der ersten Minute an voll auf Sendung sein, aber das hat uns in der ersten Halbzeit gefehlt, etwa in puncto Passqualität und Passgenauigkeit“, klagte Schuster. „Es sah alles relativ langsam aus und war nicht gut von unserer Seite.“ Vor 40302 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion war seine Mannschaft mit dem 0:1 zur Pause durch ein Kopfballtor von Gideon Jung in der 23. Minute noch gut bedient.
Schuster korrigierte seine Aufstellung und nahm in der Halbzeit gleich drei Wechsel vor. Philipp Klement, Kenny Prince Redondo und Aaron Opoku kamen für Nikola Soldo, Richmond Tachie und Tobias Raschl. Klement hatte nach 50 Minuten auch den Ausgleich auf dem Fuß, traf aber nur den Pfosten. „Man redet Fürth ja immer ein bisschen klein. Aber wenn man sieht, wie die heute gespielt haben, ist das einfach eine gute Mannschaft. Ich habe mich gefreut, wieder länger auf dem Platz zu stehen. Aber wenn man 0:2 verliert, dann überwiegt der Ärger“, sagte Klement, der in dieser Saison zuvor kaum berücksichtigt wurde.
Vier Minuten nach seinem Pfostenschuss foulte FCK-Torhüter Julian Krahl im eigenen Strafraum Fürths Branimir Hrgota. Den fälligen Elfmeter verwandelte Julian Green sicher zum Endstand.
Schuster wollte die hohe Belastung in der Englischen Woche nicht als Entschuldigung für die Niederlage gelten lassen. „Wir müssen aufhören, über Belastung und Müdigkeit zu reden. Fürth hat auch am Dienstag gespielt, musste danach nach Hause fahren und ist gestern mit dem Bus angereist. Wenn, hätten die die größere Belastung gehabt. Heute waren zwei, drei unserer Spieler nicht so auf der Höhe und haben nicht ihr Leistungsvermögen erreicht“, sagte er. „Trotz des Pokalspiels war bei uns jeder in der Verfassung, um 90 oder 95 Minuten geistig und körperlich fit zu sein“. Ähnlich sah es der Ex-Fürther Raschl, der gegen seinen ehemaligen Verein keine entscheidenden Akzente setzten konnte. „Fürth hat am Dienstag auch im Pokal gespielt und hatte die gleiche Belastung. Deshalb darf das keine Ausrede sein“, meinte er. „Das war definitiv ein Rückschlag.“
Mindestens genauso schwer wie die Niederlage dürfte der personelle Aderlass wiegen. Boris Tomiak sah nach 69 Minuten wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte und wird in den kommenden Partien fehlen. In der Schlussphase verletzte sich noch Opoku, der einen Schlag auf die Patellasehne bekam und wieder ausgewechselt werden musste. Kurze Zeit später zog sich Kevin Kraus in einem Zweikampf eine Gehirnerschütterung zu, sodass Kaiserslautern die Partie mit neun Mann beenden musste, weil das Wechselkontingent schon erschöpft war.
Im Achtelfinale des DFB-Pokals empfängt der 1. FC Kaiserslautern den Ligarivalen 1. FC Nürnberg. Das ergab die Auslosung am Sonntag. Die Achtelfinal-Partien gehen am 5. und 6. Dezember (Dienstag/Mittwoch) über die Bühne.