2. Fußball-Bundesliga Mit vollem Rohr und ausgefahrenen Antennen

Kaiserslautern · Der 1. FC Kaiserslautern tritt in der ersten Runde des DFB-Pokals am Sonntag bei Fünftligist RW Koblenz an. FCK-Trainer Schuster will seine beste Elf ins Rennen schicken – mit einer Ausnahme

  In der 2. Fußball-Bundesliga hat der 1. FC Kaiserslautern seine ersten beiden Saisonspiele verloren. Haben die Roten Teufel um Stürmer Terrence Boyd am Sonntag nach dem Pokal-Duell gegen Koblenz endlich wieder was zu lachen?

In der 2. Fußball-Bundesliga hat der 1. FC Kaiserslautern seine ersten beiden Saisonspiele verloren. Haben die Roten Teufel um Stürmer Terrence Boyd am Sonntag nach dem Pokal-Duell gegen Koblenz endlich wieder was zu lachen?

Foto: dpa/Uwe Anspach

Trainer Dirk Schuster ließ keinen Zweifel daran, wie ernst er die erste Runde des DFB-Pokals nimmt. Sein Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern tritt am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) beim Oberligisten FC Rot-Weiß Koblenz an. Und trotz des Unterschieds von drei Ligen erklärte der Übungsleiter klipp und klar: „Das ist kein Vorbereitungsspiel auf die nächste Partie in der Liga gegen Elversberg. Wir werden gegen Koblenz nicht irgendwas austesten – wir spielen volles Rohr mit der besten Elf. Die Antennen müssen von der ersten Minute an draußen sein“, kündigte der 55-Jährige an.

Denn ein Erfolgserlebnis täte seiner Mannschaft sicher gut. Der FCK ist mit zwei Niederlagen in der Liga in die Saison gestartet. Zwar spielten die Pfälzer weder gegen den FC St. Pauli (1:2) noch gegen den FC Schalke 04 (0:3), bei dem der FCK lange in doppelter Unterzahl agieren musste, schwach. Aber die individuellen Fehler seiner Akteure waren Schuster ein Dorn im Auge. „Wir müssen im defensiven Verhalten Schüsse blocken, Flanken verhindern, besser nach vorne verteidigen“, benannte der Trainer die Baustellen. Beim Knackpunkt der Partie auf Schalke – der Szene, die zur Roten Karte gegen Torwart Andreas Luthe führte, – bemängelte Schuster einen „kollektiven Tiefschlaf“.

Apropos Luthe: Der Routinier (36) ist zwar nur in der Liga und nicht im Pokal gesperrt, wird in Koblenz aber womöglich trotzdem auf der Bank Platz nehmen. Denn im Hinblick auf die Torwartposition spukt Schuster dann doch schon das Ligaspiel gegen Elversberg im Kopf herum. Julian Krahl wird Luthe in den kommenden beiden Ligaspielen vertreten müssen – und wird deshalb vielleicht auch im Pokal zwischen den Pfosten stehen. „Andi ist unsere Nummer eins, aber wir werden noch mal mit unserem Torwarttrainer Andreas Claus sprechen und dann eine Entscheidung treffen. Julian würde es sicher guttun, wenn er ein bisschen Spielpraxis bekommt“, meinte Schuster.

In Koblenz wartet auf den FCK ein gefühltes Heimspiel. Im mit 10 236 Zuschauern ausverkauften Stadion Oberwerth werden rund 8000 Fans den Pfälzern die Daumen drücken. Trotzdem geht Schuster nicht von einem Selbstläufer aus. Er ließ die Rot-Weißen zwei Mal beobachten. „Wir wissen um Stärken, Schwächen und mögliche Spielsysteme. Koblenz ist für uns kein unbeschriebenes Blatt. Wir sind vorbereitet“, versicherte der 55-Jährige.

Respekt vor dem Gegner müsse seine Mannschaft zeigen, sagte Schuster, denn „wir wissen, dass das ein K.o.-Spiel ist und es am Ende einen Sieger geben wird.“ Schuster sagte aber auch: „Dieser Sieger wollen und müssen wir sein. Wir haben die Pflicht, dort eine Runde weiterzukommen. Das ist unser Job und das erwartet jeder von uns.“

Dirk Schuster stand übrigens selbst schon im DFB-Pokal-Finale – und zwar 1996 mit dem Karlsruher SC. Der Gegner: Kaiserslautern. Die Roten Teufel gewannen mit 1:0. „Martin Wagner tunnelt beim einzigen Treffer unseren Torwart Claus Reitmaier“, erinnerte sich Schuster lachend. „Das war das unangenehme an dem Abend. Aber mal im DFB-Pokalfinale gestanden zu haben, war trotzdem ein Riesenerlebnis.“ Eines, das er gerne mit seinen Spielern teilen würde. Einen ersten Schritt kann Kaiserslautern am Sonntag in Koblenz gehen. Dort stehen bis auf Stürmer Ragnar Ache (muskuläre Probleme), hinter dessen Einsatz noch ein Fragezeichen steht, alle Spieler zur Verfügung.