3. Fußball-Liga Der Motor, der den Fußball versteht

Kaiserslautern · Mit dem wiedererstarkten Marlon Ritter geht Drittligist 1. FC Kaiserslautern in sein Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund II.

 Marlon Ritter und Hendrick Zuck (v. links) feiern Ritters goldenes Tor beim 1:0-Sieg des FCK am letzten Spieltag gegen Wehen Wiesbaden. Mit einem weiteren Dreier am Samstag winkt der Sprung auf einen Aufstiegsplatz.

Marlon Ritter und Hendrick Zuck (v. links) feiern Ritters goldenes Tor beim 1:0-Sieg des FCK am letzten Spieltag gegen Wehen Wiesbaden. Mit einem weiteren Dreier am Samstag winkt der Sprung auf einen Aufstiegsplatz.

Foto: imago images/Jan Huebner/Steven Mohr via www.imago-images.de

Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern stehen nach dem Corona-Ausbruch in der vergangenen Woche vor dem Gastspiel bei Borussia Dortmund II nun wieder mehr personelle Alternativen zur Verfügung. Trainer Marco Antwerpen kann bei der Partie am Samstag um 14 Uhr sowohl wieder mit den zuletzt erkrankten Muhammed Kiprit und Philipp Hercher als auch mit René Klingenburg, der seinen Muskelfaserriss auskuriert hat, planen.

„Alle sind ein bisschen versetzt ins Training eingestiegen. Wir müssen sehen, welchen Mix wir daraus machen. Es geht dabei auch um die Ausrichtung auf einen Gegner. Danach werden wir entscheiden, ob wir etwas in der Startelf ändern“, sagte Antwerpen am Donnerstag. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Mitwirken von Kapitän Jean Zimmer, der zwar schon weite Teile des Trainings mitmachen konnte, aber noch leicht angeschlagen ist.

Neben den Langzeitverletzten Lucas Röser, Anas Bakhat und Anil Gözütok fallen die beiden Torhüter Matheo Raab und Lorenz Otto wie Kevin Kraus und Marius Kleinsorge weiter krankheitsbedingt aus.

Mit dabei sein wird aber in jedem Fall Marlon Ritter. Der 27-Jährige kam 2020 mit der Empfehlung von elf Bundesliga-Partien und 24 Zweitliga-Einsätzen in die Pfalz. Im Sommer 2021 war er aber fast schon wieder weg. Am letzten Wochenende erzielte er nun das Siegtor beim 1:0 gegen den SV Wehen und ist aus der Startelf kaum mehr wegzudenken. „Marlon hat Qualitäten, die in der 3. Liga ihresgleichen suchen, das war immer unumstritten. Mittlerweile hat er auch den Anspruch, das in jedem Spiel zu zeigen“, lobte Antwerpen. „Er ist unser Motor, hat immer gute Ideen. Er ist einfach ein cleverer Spieler, der Fußball versteht.“

Marlon Ritter selbst sagte im Interview mit MagentaSport: „Die letzte Saison war für uns alle sehr schwer. Jeder hat sich das anders vorgestellt. Ich glaube nicht, dass es an der Einstellung lag. Irgendwann kommt man in einen Trott, wenn man unten drin ist – und kommt nicht mehr raus. Wir haben es trotzdem versucht.“ Zumindest schafften die Roten Teufel auf der Zielgeraden der Saison noch den Klassenerhalt – diesmal könnte es deutlich mehr werden. Die Pfälzer haben sich aus dem Tabellenkeller bis auf Rang fünf vorgearbeitet. Mit einem Sieg in Dortmund könnte der FCK sogar auf einen Aufstiegsrang klettern.

Dass Ritter diese Entwicklung noch begleitet, ist keine Selbstverständlichkeit. „In der Sommerpause habe ich mich mit den Trainern zusammengesetzt. Wir haben ein offenes Gespräch geführt. Dass die nicht mit mir zufrieden waren, ist klar. Ich war auch mit mir selbst nicht zufrieden. Ich habe gesagt: Ich tue alles dafür, um euch zu zeigen, dass ihr nicht an mir vorbeikommt. Egal, wen ihr im Sommer holt. Anscheinend hat das geklappt“, so Ritter.

Der Knackpunkt in der aktuellen Saison, die mit fünf Punkten aus den ersten sieben Spielen schwach begonnen hatte, sei das 0:0 in Mannheim gewesen, das der FCK in doppelter Unterzahl erkämpft hatte: „Das Spiel hat uns gezeigt, wie geil es ist, zu verteidigen. Seitdem sagen wir uns immer: Wenn man gegen uns mit neun Mann kein Tor schießt, warum sollen die es dann mit elf schaffen?“ Und seitdem ist die Defensive der Pfälzer kaum zu knacken. Neun Mal blieben die Pfälzer in dieser Saison ohne Gegentor. Das ist der beste Wert in den drei deutschen Profifußball-Ligen. „Das ist überragend. Wenn man kein Gegentor kassiert, hat man in der Regel schon mal einen Punkt sicher“, flachste Antwerpen. „Wir sind zudem in der Lage, aus verschiedenen Situationen im Spiel Tore zu erzielen.“ Trotzdem schlägt der Trainer vor dem Spiel beim Tabellenachten Dortmund II warnende Töne an. „Die U 23-Mannschaften sind voll mit jungen talentierten Spielern. Wie Freiburg II. Aber beim BVB kommt oft auch Unterstützung aus der ersten Mannschaft dazu“, weiß der Trainer. Und verweist darauf, dass beim letzten Ligaspiel der BVB-Reserve Axel Zagadou eingesetzt wurde – der am Mittwoch dann in der Champions League gegen Benfica Lissabon auf dem Rasen stand.

Trotzdem ist Marco Antwerpen optimistisch. „Wir sind vorbereitet. Und Dortmund muss für das Spiel mehr tun als Wehen zuletzt.“ Sie spielen schließlich zu Hause. Auf den Rängen wird sich das aber kaum bemerkbar machen. Die Roten Teufel werden im Stadion Rote Erde in Dortmund von mindestens 1640 Fans unterstützt. Wie FCK-Pressesprecher Stefan Roßkopf bekanntgab, waren alle Tickets innerhalb von 15 Minuten verkauft.

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