3. Fußball-Liga FCK-Gala: „Brutal gut und sehr, sehr geil“

Kaiserslautern · Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern bezwingt den als Tabellendritten angereisten SV Meppen im Fritz-Walter-Stadion nach einer ganz starken Leistung mit 4:0 und klettert vorerst auf einen direkten Aufstiegsplatz.

  Kommt in meine Arme: Kaiserslauterns Mike Wunderlich (M) feiert mit Felix Götze (L) und Philipp Hercher seinen Treffer zum 4:0 gegen den SV Meppen.

Kommt in meine Arme: Kaiserslauterns Mike Wunderlich (M) feiert mit Felix Götze (L) und Philipp Hercher seinen Treffer zum 4:0 gegen den SV Meppen.

Foto: imago images/Werner Scholz/Werner Scholz via www.imago-images.de

Die Roten Teufel stehen seit Samstag da, wo sie sich auch nach Saisonende am liebsten befinden würden. Nach der 4:0-Gala im Fritz-Walter-Stadion gegen den als Tabellendritten angereisten SV Meppen hat der 1. FC Kaiserslautern in der 3. Fußball-Liga Aufstiegsrang zwei erobert. Zumindest vorläufig. Waldhof Mannheim könnte den FCK am Montag mit einem Sieg gegen Dortmund II auf den dritten Platz verdrängen. Und der aktuelle Dritte Eintracht Braunschweig hat noch ein Nachholspiel in der Hinterhand.

Lauterns Torwart Matheo Raab fand den Auftritt seiner Mannschaft gegen die Emsländer trotzdem „brutal gut“ und „sehr, sehr geil“, wie er am SWR-Mikrofon bekannte. „Es hat einfach Spaß gemacht heute.“ Auch dass die Partie auf dem Betzenberg nur 500 Zuschauer live im Stadion verfolgen durften, war lediglich ein kleiner Wermutstropfen. „Klar hätten wir lieber vor vollem Haus gespielt. Aber die 500 haben ja auch richtig Gas gegeben“, schwärmte der Schlussmann.

Trotzdem waren die Pfälzer bemüht, nach ihrem starken Auftritt keine Luftschlösser zu bauen. „Meppen hat sieben seiner letzten acht Spiele gewonnen. Das war ein Ausrufezeichen, auf das wir ein bisschen stolz sein können. Aber kaufen können wir uns davon noch überhaupt nichts“, warnte Mittelfeldspieler Mike Wunderlich. Und auch Trainer Marco Antwerpen wollte an einen möglichen Aufstieg keinen Gedanken verschwenden: „Ich muss hier niemanden bremsen, Euphorie ist in Ordnung. Aber wir schauen nicht so viel auf die Tabelle. Am 38. Spieltag ist es wichtig, wo man steht.“

Kaiserslautern dominierte die Begegnung auf dem Betzenberg von Beginn an. Nach den ersten Torannäherungen von Kevin Kraus und Hendrick Zuck ging der FCK in der 7. Minute in Führung. Nach einer kurz ausgeführten Ecke drang Kenny Redondo in den Strafraum ein und legte ab auf Wunderlich. Dessen Hereingabe konnte die Meppener Defensive nicht entscheidend klären. FCK-Verteidiger Boris Tomiak schoss aus 14 Metern nicht hart – aber platziert. Und der Ball schlug genau neben dem rechten Pfosten ein. Nur eine Minute später hatte der FCK die Führung ausgebaut. Felix Götze eroberte das Leder im Mittelfeld und brachte den Ball vom rechten Flügel ins Zentrum. Redondo rauschte zwar vorbei – doch am zweiten Pfosten lauerte Hendrick Zuck. Der brachte das Spielgerät aus fast unmöglichem Winkel noch Richtung Tor. Und unter Mithilfe von SV-Torwart Erik Domaschke landete das Leder im Netz.

Im Anschluss scheiterte Redondo zwei Mal aus aussichtsreicher Position an Domaschke. Auch Kraus verpasste nach einer Ecke den dritten Treffer der Pfälzer. Erst danach wurden die Gäste etwas zwingender. Weil FCK-Torwart Raab aber bei Schüssen von Lars Bünning und Meppens Top-Torjäger Luka Tankulic (11 Saisontreffer) auf dem Posten war, wurden beim Stand von 2:0 für den FCK die Seiten gewechselt. „In der Halbzeit haben wir gesagt, dass das ein schwieriges Ergebnis ist, dass wir aufmerksam sein – und auf den dritten Treffer gehen müssen“, berichtete Antwerpen. Und seine Mannschaft hörte ihn.

In der 50. Minute hatten die Pfälzer auf dem rechten Flügel viel Platz zum Kombinieren. Götze sah die Lücke in der Meppener Abwehr. Im Zentrum behinderten sich zwar zwei Lauterer gegenseitig – doch am langen Pfosten stand erneut Zuck und drückte den Ball über die Linie. Nach einer Stunde war die Partie dann endgültig entschieden. FCK-Außenverteidiger Philipp Hercher marschierte unwiderstehlich über rechts Richtung Strafraum, schüttelte zwei Meppener ab und passte den Ball zu Wunderlich. Der täuschte einen Schuss an, ließ damit einen SV-Verteidiger ins Leere laufen, und traf dann aus zehn Metern oben rechts zum 4:0.

Im Anschluss schaltete der FCK einen Gang zurück. Trotzdem hätte der eingewechselte Simon Stehle, der frei vor Domaschke auftauchte, in der 83. Minute Treffer Nummer fünf nachlegen müssen. Im Gegenzug hatten die Emsländer, bei denen nach der Pause mit Christoph Hemlein und Richard Sukuta-Pasu zwei ehemalige Lauterer auf dem Platz standen, noch eine dicke Gelegenheit auf den Ehrentreffer. Doch der abermals starke Matheo Raab spitzelte Willi Evseev im letzten Moment den Ball vom Fuß.

„Das war ganz souverän, wir haben wenig zugelassen, haben richtig gut gespielt – von der ersten bis zur letzten Minute“, jubelte Doppel-Torschütze Zuck. Während Trainer Antwerpen sich darüber freute, dass seine Taktik aufgegangen war: „Wir wollten Meppen mitspielen lassen und auf die Umschaltsituationen lauern. Das hat gut funktioniert, auch wenn uns der Doppelschlag zu Beginn natürlich in die Karten gespielt hat. Wir können uns das ruhig vor Augen halten: Wir hatten heute ein Spitzenspiel und haben 4:0 gewonnen. Daraus können wir sehr viel Selbstvertrauen ziehen.“

Der 50-Jährige war aber auch bemüht, nicht zu viel Feierlaune aufkommen zu lassen. „Das ist eine schöne Momentaufnahme, aber wichtig ist für uns allein das nächste Spiel.“ Das bestreitet der FCK am nächsten Samstag um 14 Uhr erneut im heimischen Fritz-Walter-Stadion. Dann ist der Tabellen-11. Viktoria Berlin zu Gast.

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