Schuster übernimmt bei den Roten Teufeln FCK trennt sich von Antwerpen

Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern trennt sich noch vor den Relegationsspielen gegen Dynamo Dresden von seinem Trainer. Sein Nachfolger ist bereits gefunden.

 Trainer Marco Antwerpen muss bei Drittligist 1. FC Kaiserslautern schon vor den Relegationsspielen gegen Dresden seinen Hut nehmen.  Foto: Uwe Anspach/dpa

Trainer Marco Antwerpen muss bei Drittligist 1. FC Kaiserslautern schon vor den Relegationsspielen gegen Dresden seinen Hut nehmen. Foto: Uwe Anspach/dpa

Foto: dpa/Uwe Anspach

Gut eine Woche vor den Relegationsspielen gegen Dynamo Dresden hat sich Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern von Cheftrainer Marco Antwerpen getrennt. „Zu dieser Entscheidung kamen die FCK-Verantwortlichen nach einer intensiven Analyse der aktuellen Situation“, teilten die Pfälzer am Dienstagabend mit.

Die Nachfolge wird Dirk Schuster antreten. Bereits an diesem Mittwoch übernimmt er das Training und die Vorbereitung auf die Relegationsspiele um den Aufstieg in die 2. Liga gegen Dresden. Der 54-Jährige hat in seiner bisherigen Trainerkarriere bei den Stuttgarter Kickers, bei Darmstadt 98, beim FC Augsburg und zuletzt beim FC Erzgebirge Aue gearbeitet. Mit Darmstadt schaffte Schuster damals den Aufstieg aus der 3. Liga bis in die Bundesliga. Gemeinsam mit ihm wird Co-Trainer Sascha Franz an den Betzenberg kommen.

Kaiserslautern hatte seine letzten drei Saisonspiele bei einem Torverhältnis von 2:7 verloren, damit den direkten Aufstiegsplatz verspielt und die Spielzeit auf Platz drei beendet. Bei der 0:2-Niederlage am Sonntag bei Viktoria Köln zeigte der FCK eklatante Defensivschwächen und agierte in der Offensive weitgehend ideenlos.

Antwerpen hatte den viermaligen deutschen Meister am 1. Februar 2021 als Nachfolger von Jeff Saibene übernommen, den FCK vor dem Sturz in die Regionalliga bewahrt und war bei den Fans hoch angesehen. In den vergangenen Wochen hielt sich Sport-Geschäftsführer Thomas Hengen über eine mögliche Vertragsverlängerung Antwerpens bedeckt und sprach lediglich von einer Option, dass sich der Kontrakt des 50-Jährigen bei einem Aufstieg in die 2. Bundesliga automatisch verlängere.

In der Pressekonferenz vor der Partie in Köln hatte Antwerpen einen minutenlangen Monolog gehalten, in dem er die Leistung seiner Mannschaft über die gesamte Saison und die Unterstützung der Fans lobte, sich aber auch selbstkritisch über manches Verhalten seinerseits an der Seitenlinie geäußert. Sein Statement dürfte im Nachhinein als Abschiedsrede interpretiert werden.

Spekulationen zufolge soll auch Ex-Nationalspieler und 2014er-Weltmeister Miroslav Klose als möglicher Nachfolger gehandelt worden sein. Der Kölner „Express“ hatte berichtet, dass der Name Klose am Rande des Viktoria-Köln-Spiels die Runde gemacht habe. Einen losen Kontakt soll es Ende April gegeben haben. Antwerpens Berater Stefan Backs kritisierte schon vor der Trennung die Vereinsführung. „Wenn das alles stimmt, ist es gelinde gesagt erstaunlich, wie man mit einem Trainer umgeht, der Lautern nicht nur vor dem sicher geglaubten Abstieg gerettet hat, sondern anschließend auch noch die erfolgreichste Drittliga-Saison der Historie spielen lässt“, sagte Backs bei Sport1. Offenbar stimmt es.

Antwerpen war am Dienstagvormittag noch vom Verbleib auf dem Betzenberg ausgegangen. „Stand jetzt“, hatte der Coach gesagt, werde er an diesem Mittwoch ab 10.30 Uhr das Training leiten. Von der Entwicklung und den aufkommenden Gerüchten seit dem 0:2 in Köln zeigte sich Antwerpen „natürlich überrascht, wir haben die beste Drittliga-Saison des FCK gespielt“, zitiert ihn die Zeitung. Nun ist er seinen Job trotzdem los.

„Ich bin geschockt und traurig über diese Entscheidung“, sagte Antwerpen am Dienstagabend bei Sport1: „Ich wollte mit diesem Klub aufsteigen, habe alles dafür gegeben, und nun diese wahnsinnige Entscheidung.“

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