Dreyer verbindet Impfungen mit Lockerungen Dreyer hofft auf Astrazeneca und hat Lockerungen im Blick

Mainz · Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) erwartet viel vom Impfstoff . Mit ihm „gewinnen wir viel Zeit“, sagte sie am Montag. Auch die Gastronomie und Kultur würden profitieren.

 Mit Astrazeneca sollen bald womöglich auch Menschen über 65 Jahren geimpft werden – und damit Risikogruppen.

Mit Astrazeneca sollen bald womöglich auch Menschen über 65 Jahren geimpft werden – und damit Risikogruppen.

Foto: dpa/Michael Reichel

(dpa) Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) verspricht sich von der Ankündigung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu neuen Empfehlung für den Impfstoff Astrazeneca Fortschritte beim Impfen älterer Menschen. „Es ist eine gute Nachricht, dass die Ständige Impfkommission prüft, den Impfstoff Astrazeneca bald auch für Menschen über 65 freizugeben“, sagte Dreyer am Montag. „Die Europäische Arzneimittelagentur hatte dies bereits Ende Januar eigentlich ermöglicht.“ In Deutschland seien aber weitere Tests abgewartet und „offenbar für gut befunden“ worden.

Sollte die Stiko eine neue Empfehlung aussprechen, „könnten Menschen über 65, die nach wie vor als besonders gefährdete Menschen gelten, früher und schneller geimpft werden“, sagte Dreyer: „Wenn wir diesen Menschen jetzt eine Impfung mit Astrazeneca anbieten können, gewinnen wir sehr viel Zeit und Sicherheit. Wir wissen, dass bereits die erste Impfung einen sehr großen Schutz gegen schwere Krankheitsverläufe darstellt.“ Gezieltes Impfen und Testen müssten die Öffnungen von Einzelhandel, Kultur und Gastronomie begleiten. „Diese Kriterien müssen neben dem Inzidenzwert und der Situation in den Krankenhäusern die Messgrößen sein“, sagte Dreyer vor dem Treffen der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin am Mittwoch.

Der Chef der Stiko, Thomas Mertens, hatte angekündigt, es werde „sehr bald zu einer neuen, aktualisierten Empfehlung kommen“. Die Stiko hatte – anders als die EU-Arzneimittelbehörde EMA – den Impfstoff vorerst nur für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren empfohlen, weil Daten zur Wirkung bei Älteren fehlen.

 Malu Dreyer (SPD) bedankt sich bei den Bürgern für ihre Impf-Disziplin.

Malu Dreyer (SPD) bedankt sich bei den Bürgern für ihre Impf-Disziplin.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

„Ich sehe das total kritisch, jetzt Impfprioritäten zu verschieben“, sagte Dreyer. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte angesichts von Vorbehalten gegen Astrazeneca eine neue Impfpriorisierung angeregt. „In Rheinland-Pfalz haben wir keinen ungenutzten Überschuss an Astrazeneca-Impfstoff“, sagte Dreyer: „Wir nehmen auch eine große Akzeptanz und Impfbereitschaft auch für Astrazeneca wahr.“

Außer in den 32 Impfzentren des Landes werde auch in Krankenhäusern, den Einrichtungen der Eingliederungshilfe, der Polizei und im Justizvollzug geimpft. „Sollten trotzdem Impfberechtigte ihren Termin nicht wahrnehmen, so gibt es bereits von Anfang an Listen von Nachrückern aus der jeweiligen Prioritätsgruppe“, sagte Dreyer, die sich bei den Rheinland-Pfälzern bedankte: „Wir sind ein Zusammenhaltsland.“

Rheinland-Pfalz gehört zur Impf- Spitzengruppe und hat den niedrigsten Inzidenzwert aller Bundesländer.

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