Impfzentrum im City-Outlet Ein logistischer und finanzieller Kraftakt

Zweibrücken · Im City-Outlet soll ab dem 15. Dezember eine erste Impfstraße öffnen. Der Stadtrat bewilligt jährliche Kosten von rund 650 000 Euro für Mitarbeiter, Miete, Security und mehr. Am 13. und 14. Dezember gibt es landesweit einen Probelauf.

 Impfzentrum in früherem City-Outlet. Foto: Mathias Schneck

Impfzentrum in früherem City-Outlet. Foto: Mathias Schneck

Foto: Mathias Schneck

Der Republik steht eine wohl beispiellose Massenimpfung bevor. Auch in Zweibrücken wird bald gepiekst. Ab 15. Dezember sollen in den Räumen des früheren City-Outlets Scharen von Bürgern gegen das Corona-Virus geimpft werden, Mainz hat dafür grünes Licht gegeben (wir berichteten).

Grünes Licht hat auch der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung zum Doppelhaushalt 2021/2022 (siehe auch Bericht unten) am Mittwochabend gegeben – bezüglich der Kosten des Impfzentrums. Insgesamt fallen Kosten in Höhe von rund 650 000 Euro per anno an. Und zwar für die Mitarbeiter des Impfzentrums, für die Einrichtung, die Miete, Sicherheitsdienst und Reinigung.

Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) informierte den Rat über den Stand der Dinge. „Wir haben am 26. November mit den Umbauarbeiten im City-Outlet begonnen. Diese Woche werden die Impfkabinen eingerichtet. Es können dann parallel acht Personen geimpft werden. Ende dieser Woche wollen wir mit den Baumaßnahmen fertig sein.“ Danach, werde, gemeinsam mit dem THW, das Impfzentrum komplett möbliert. „Erst einmal werden wir eine Impfstraße einrichten“, sagte Wosnitza.

Der zu impfende habe zwei Termine wahrzunehmen: die Erstimpfung und dann drei Wochen später eine Nachimpfung. Da die ersten Bürger ab 15. Dezember geimpft werden sollen, bedeutet das, dass diese drei Wochen später wegen der Zweitimpfung erneut vorstellig werden – neben vermutlich zahlreichen anderen Bürgern, die ihren Ersttermin wahrnehmen wollen. Heißt: Ab der Woche Montag, 4. Januar dürfte richtig viel los sein im City-Outlet.

Folglich plant die Stadt ab 4. Januar einen Zwei-Schichten-Betrieb, dann wird in der Zeit von acht Uhr morgens bis 22 Uhr abends ein Pieks nach dem anderen gesetzt. Und ab Mitte Januar soll dann auch eine zweite Impfstraße in dem Gebäude öffnen. „Es ist ein enormer logistischer Aufwand“, sagte der Oberbürgermeister. Nicht nur das. Es ist auch ein finanzieller Kraftakt. Zurück also zu den Kosten: die taxiert Wosnitza auf rund 650 000 Euro pro Jahr.

Für die Anmietung der Räume fallen knapp 60 000 Euro im Jahr. an Die Stadt mietet von ihrer Tochter Gewobau, der das City-Outlet gehört, eine Fläche von 646 Quadratmetern im Erdgeschoss des Outlets zum Preis von 5 Euro pro Quadratmeter netto zuzüglich Mehrwertsteuer und Nebenkosten; für die zweite Impfstraße sollen zusätzlich im Untergeschoß 348 Quadratmeter angemietet werden; eine dritte Impfstraße ist gegebenenfalls möglich; die Gewobau hat zugestimmt, dass die Räume binnen 14 Tagen zum Ende eines Monats gekündigt werden können, wenn der Bedarf wegfällt. Ferner fallen knapp 300 000 Euro netto für die Vergabe des Sicherheitsdienstes an; tagsüber sollen drei Sicherheitskräfte eingesetzt werden, hinzu kommt eine Rundum-Überwachung des Gebäudes, drei bis vier Mitarbeiter sind veranschlagt. Das wirtschaftlichste Angebot habe die Firma WR-Security aus Kaiserslautern abgegeben.

Neben Miete und Security fallen noch Kosten für vier zusätzliche Bürokräfte an, hierfür sind 200 000 Euro per anno eingeplant. Und es müssen Reinigungskräfte bezahlt werden.

Die Landesregierung übernehme die Kosten für Security und Bürokräfte, informierte der OB. Der Stadtrat billigte im Anschluss einstimmig den Mietvertrag mit der Gewobau und die Vergabe des Sicherheitsdienstes.

Wosnitza sagte, dass die Stadt einen „Impfbeauftragten“, der alles koordinieren solle, beauftragt habe, es handelt sich um Matthias Freyler, Mitarbeiter der Verwaltung.

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