Mobile Blitzer sollen Einhaltung überwachen Mainzer Innenstadt jetzt 30er-Zone

Mainz · Das Tempolimit gilt seit Mittwoch und ist für Verkehrsdezernentin Eder ein „Meilenstein“. Mobile Blitzer sollen die Einhaltung überwachen.

 Ein Mann malt auf einer Fahrbahnspur in der Mainzer Innenstadt eine Markierung zur Tempo-30-Zone auf. Die Domstadt richtet im Rahmen des Luftreinhalteplans eine Tempo-30-Zone ein.

Ein Mann malt auf einer Fahrbahnspur in der Mainzer Innenstadt eine Markierung zur Tempo-30-Zone auf. Die Domstadt richtet im Rahmen des Luftreinhalteplans eine Tempo-30-Zone ein.

Foto: dpa/Andreas Arnold

Zum Start der großflächigen Tempo-30-Zone in der Mainzer Innenstadt zum 1. Juli sind Schilder enthüllt und Markierungen aufgemalt worden. So wurde am Mittwoch beispielsweise auf den Fahrbahnspuren der vielbefahrenen Parcusstraße nahe dem Hauptbahnhof eine „30“ aufgebracht. Ein paar Meter weiter steht die Messstation, an der immer wieder der Grenzwert für Stickstoffdioxid (NO2) überschritten wurde. Das ist auch der Grund für die Zone mit dem Tempolimit in der Alt- und Neustadt.

„Ziel ist es, den Grenzwert überall in der Stadt einzuhalten“, sagte Verkehrsdezernentin Katrin Eder von den Grünen. An der Parcusstraße solle dies mit Tempo 30 erreicht werden, auf der Rheinachse komme als zusätzliche Maßnahme bald eine Umweltspur nur für Busse, Taxis und Radfahrer. Gutachten zeigten, dass in der Parcusstraße eine Reduzierung des NO2-Gehalts um bis zu vier Mikrogramm je Kubikmeter Luft möglich sei. Zuletzt lag der Mittelwert an der Straße von Anfang Juni 2019 bis Ende Mai 2020 nach Angaben des Landesamtes für Umwelt bei 39 Mikrogramm – knapp unter dem Grenzwert von 40.

Tempo 30 werde zu einer Entschleunigung des Stadtverkehrs führen, also auch zu weniger Lärm und mehr Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger, sagte Eder. „Das ist ein Meilenstein.“ Damit das Tempolimit optimal wirke, brauche es den bestmöglichen Verkehrsfluss. Dazu müssten alle Ampeln umprogrammiert werden. Das solle bis kommende Woche erfolgen. Überwacht werde die Geschwindigkeitsbeschränkung zunächst mit mobilen Blitzern und zukünftig wohl einem festen Blitzer auf der Rheinachse.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), die Mainz wegen überschrittener NO2-Grenzwerte verklagt hatte, zeigte sich vor dem Start der großen Tempo-30-Zone skeptisch. Der Schritt an sich sei zu begrüßen, sagte DUH-Chef Jürgen Resch. Doch er werde nicht genügen, um die Grenzwerte dauerhaft einzuhalten. Die Stadt hatte eigentlich ein Fahrverbot für ältere Dieselfahrzeuge in der Innenstadt ab Juli geplant, das wegen der Corona-Krise auf Oktober verschoben und dann erstmal zu den Akten gelegt. Der fortgeschriebene Luftreinhalteplan enthält weniger scharfe Versionen eines Verbots, falls die Werte weiter zu hoch bleiben.

(dpa)
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