Rheinland-Pfalz Gerichte im Land verurteilen mehr Täter

Mainz · Straßenverkehrsdelikte sind der häufigste Grund für eine Verurteilung. Die Gefahr, Opfer einer schweren Straftat zu werden, sei gering, erklärt Justizminister Mertin.

 2019 wurden mehr Menschen in Rheinland-Pfalz zu einer Haftstrafe verurteilt.

2019 wurden mehr Menschen in Rheinland-Pfalz zu einer Haftstrafe verurteilt.

Foto: dpa/Felix Kästle

Etwas mehr verurteilte Straftäter, aber darunter wieder etwas weniger Jugendliche: Das ist die Bilanz der 2019 rechtskräftig abgeschlossenen Gerichtsverfahren in Rheinland-Pfalz. Insgesamt urteilten die Strafgerichte über 40 104 Angeklagte, das waren 1,6 Prozent mehr als im Jahr 2018. Eine Geld- oder Freiheitsstrafe wurde gegen 32 994 Menschen verhängt – 1,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie Justizminister Herbert Mertin (FDP) am Freitag in Mainz sagte. Die übrigen wurden freigesprochen, ihre Verfahren eingestellt oder es gab andere Entscheidungen.

Der Anteil der Jugendlichen an den Verurteilten ging erneut ganz leicht zurück, um 0,1 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent. Mit 1456 Fällen war der Unterschied zum Spitzenjahr 2005 (3284 Verurteilungen) aber deutlich. Als Gründe für den Rückgang der Jugendkriminalität in den vergangenen Jahren nannte Mertin weniger junge Menschen und bessere Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt.

Die Verurteilungen wegen Gewaltdelikten sanken auf den niedrigsten Stand seit 1997 und einen Anteil von 8,4 Prozent. Genau 2766 Menschen wurden wegen Körperverletzung, Raub, Mord oder Totschlag verurteilt (minus 100).

Allerdings wurde gegen 39 Menschen wegen Mordes, versuchten Mordes und Totschlags eine Freiheitsstrafe verhängt – das waren 18 mehr als im Jahr zuvor. Darunter war der Mörder der 15-jährigen Mia aus Kandel sowie drei Pfleger – zwei Männer, eine Frau –, die mit Insulin zwei Heim-Bewohnerinnen in Lambrecht ermordeten.

9655 der Verurteilten waren Ausländer, 481 mehr als im Jahr zuvor.

(dpa)
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