Homburg Wenzel will wenig verändern und viel erreichen

Homburg · Am Samstag feiert Timo Wenzel gegen den FK Pirmasens sein Debüt als Trainer des Fußball-Regionalligisten FC Homburg. Der letzte Sieg gegen „Die Klub“ liegt schon lange zurück. Auch im Hinspiel gab es eine Pleite.

Viel Redebedarf: Der neue Cheftrainer des FC Homburg Timo Wenzel führte nicht nur mit seinen beiden Co-Trainern Joti Stamatopoulos (Mitte) und Sven Sökler, sondern auch mit den Spielern das ein oder andere Gespräch. 

Viel Redebedarf: Der neue Cheftrainer des FC Homburg Timo Wenzel führte nicht nur mit seinen beiden Co-Trainern Joti Stamatopoulos (Mitte) und Sven Sökler, sondern auch mit den Spielern das ein oder andere Gespräch. 

Foto: Markus Hagen

Viel Zeit blieb dem neuen Cheftrainer des Fußball-Regionalligisten FC Homburg, Timo Wenzel, nicht, um seine Mannschaft auf die Partie gegen den FK Pirmasens (14 Uhr) vorzubereiten. Im Gegenteil. Erst drei Trainingseinheiten leitete der 43-jährigen Übungsleiter seit seinem Amtsantritt am Mittwoch. Hinzu kommen die vielen Gespräche, die Wenzel mit seinen Spielern und den beiden Co-Trainern Joti Stamatopulos und Sven Sökler führte. Außerdem schaute er sich viele Videosequenzen aus den bisherigen Spielen des FCH an.

Sein Eindruck? „Ich kann nicht sagen, dass die Defensive und Offensive gut oder schlecht aussah. Es sind eben immer wieder Fehler, die im Kollektiv hinten bis vorne vorkommen, die die Gegner zu ihren Toren ausnutzen. Oder es werden halt beste Torchancen nicht genutzt.“

 Daran wolle und müsse er mit seinen Spielern im Training arbeiten. „Es gilt an den Fehlern täglich zu arbeiten, um sie abzustellen“, sagt er. Wenzel ist optimistisch, dass das klappen wird: „Mein Eindruck ist, dass meine Jungs sehr motiviert sind und alles dransetzen, es besser zu machen.“ Der gebürtige Ulmer wisse, dass sich jeder Spieler vor ihm von seiner besten Seite präsentieren will.

Ein Ziel, das freilich auch Wenzel mit seiner Mannschaft verfolgt. Viel verändern wolle er aber nicht. „Ich kann nicht innerhalb weniger Tage alles umstellen. Gewisse Spielformationen stehen schon.“ Weile statt Eile ist in diesem Fall sein Motto. „Ich muss mir ein Bild machen, welche Spieler ich wohin setze. Dies dauert aber“, dämmt er auch ein wenig die Erwartungen. 

Dennoch: Der Druck ist durchaus da. Für das Team. Für Wenzel. Am Samstag gegen den FK Pirmasens geht es für beide Teams um einiges. Für den FKP um Punkte gegen den Abstieg. Für den FC Homburg neben den drei Punkten gewissermaßen auch um Vergangenheitsbewältigung: Denn wenn am Samstag im Stadion Husterhöhe der Anpfiff von Schiedsrichter Mario Hildenbrand zum 58. Saarpfalzderby ertönt, hat besonders der Gast aus dem Saarland etwas gut zu machen.

Beim selbsternannten „Die Klub“ tat sich der FC Homburg in den vergangenen 16 Jahren schwer schwer. Rückblick: Der letzte Sieg für die Homburger stammt vom 29. April 2005 in der Oberliga Südwest – damals gelang den Saarländern zu Hause ein 7:0-Coup gegen die Pfälzer. Doch seitdem gab es fast nur noch Niederlagen in Pirmasens für die Grün-Weiß. So auch im Hinspiel, als der Tabellenneunte mit 2:3 gegen den FKP verlor. Und das nach 1:0-Führung. Sieben Minuten vor Ultimo glückte den Pirmasensern der Lucky-Punch. Der Torschütze – ausgerechnet der Ex-Homburger Tom Schmitt. Es war außerdem die erste Heim-Pleite der Saison für den FCH. Inzwischen sind es sechs.

„Wir wissen, was auf uns am Samstag zukommt“, sagt Wenzel und führt aus: „Pirmasens braucht jeden Punkt für den Klassenerhalt. Aber wir wollen nach 16 Jahren ohne Sieg endlich wieder hier gewinnen.“ Mit dem 43-Jährigen, der von 2015 bis 2017 für die zweite Mannschaft des SV Elversberg als Cheftrainer arbeitete, soll die eher unbefriedigende Saison des FCH zumindest einen guten Abschluss finden. Und das am besten mit einem Auftaktsieg im Derby.

Bei seiner Ouvertüre werden Wenzel weiterhin Maurice Springfeld (Schulter-Operation), Serkan Göcer (Aufbau nach Kreuzbandriss) und Tim Stegerer (Aufbau nach Addukorenabriss) fehlen. Unklar ist, ob Mittelfeldspieler Philipp Hoffmann in Pirmasens dabei sein wird. „Er bekam am Mittwoch einen Schlag auf die Wade. Am Donnerstag setzte er daher mit dem Training aus“, resümiert Wenzel. Nur wenn er absolut fit sei, werde er ihn für den 18er-Kader nominieren. Denn Wenzel werde keinesfalls Spieler ins Aufgebot mitnehmen, die angeschlagen sind.

Dafür kann der neue Trainer bei seinem Debüt aber mit den zuletzt gesperrten Luca Plattenhardt (Gelb-Rote Karte) und Mannschaftskapitän Patrick Lienhard (gelbgesperrt) planen. „Patrick Lienhard, Daniel Di Gregorio und der eine oder andere Spieler sind für die Mannschaft als Führungsspieler sehr wichtig“, konstatiert Wenzel.

Lienhard wollte nach dem Trainerwechsel am Mittwoch nicht von einem Neuanfang sprechen. „Die Saison ist ja schon lang fortgeschritten. Für uns gilt es, wieder in die erfolgreichere Spur zurück zu kehren. Gemeinsam mit dem neuen Trainertrio werden wir alles dran setzen, die Fehler und die schlechten Ergebnisse zu korrigieren“, hält der Teamkapitän fest.

Die erste Chance dafür bietet sich am Samstag gegen den FKP – und das trotz sehr wenig Zeit.

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