1. FC Kaiserslautern startet am Samstag in die Saison Endlich wieder vor Zuschauern

Kaiserslautern · Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern startet am Samstag gegen Aufstiegsaspirant Eintracht Braunschweig in die Saison. Und das vor Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion.

 Trainer Marco Antwerpen (hinten) schaut Hendrick Zuck (vorne) und Felix Götze genau bei ihrer Arbeit zu. Beide, Zuck wie Götze, werden im Auftaktspiel zu Hause gegen Eintracht Braunschweig in der Startelf erwartet. 

Trainer Marco Antwerpen (hinten) schaut Hendrick Zuck (vorne) und Felix Götze genau bei ihrer Arbeit zu. Beide, Zuck wie Götze, werden im Auftaktspiel zu Hause gegen Eintracht Braunschweig in der Startelf erwartet. 

Foto: dpa/Oliver Dietze

Pressekonferenzen vor einem Fußballspiel sind meistens nicht sonderlich spektakulär. Es ist ein Frage-Antwort-Pingpong, das mal mehr, mal weniger lang ist und bei denen sich die Fragen und die Antworten immer ein wenig zu wiederholen scheinen. Woche für Woche.

Doch manchmal gibt es auch Ausnahmen von der Regel. Etwa kurz vor dem Saisonauftakt, wenn es nach der langen fußballfreien Zeit endlich wieder mit der schönsten Nebensache der Welt losgeht. Dann ist da bei allen Beteiligten eine gewisse Vorfreude zu spüren, eine gewisse Anspannung. So wie vor einem großen Urlaub.

Und so war es wenig verwunderlich, dass auch die Pressekonferenz des Drittligisten 1. FC Kaiserslautern eine Ausnahme von der Gewohnheit darstellte: Am Samstag empfängt der FCK zum Auftakt Eintracht Braunschweig (14 Uhr, SWR).

Trainer Marco Antwerpen sprach von einer „absolut spürbaren Euphorie“ – bei ihm, bei der Mannschaft. Und auch Sportvorstand Thomas Hengen spürte eine „gute Stimmung“. Dazu trägt zweifelsohne auch die Tatsache bei, dass der FCK zur Saison-Ouvertüre 15 000 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion empfangen darf. Das Stadion, das Platz für 49 780 Besucher bietet, ist damit seit langer Zeit mal wieder zu knapp einem Drittel besetzt. „Für die Mannschaft wird das was Neues werden. Viele haben noch nie hier vor Zuschauern gespielt“, sagte Hengen, machte zugleich aber auch klar: „Da müssen wir aufpassen, dass wir uns nicht treiben lassen, müssen trotz allem Einsatz auch die Ordnung halten“.

Für Antwerpen selbst ist es auch ein Duell mit der eigenen Vergangenheit. Das steigere bei ihm die sowieso schon große Freude nochmal ein wenig. Mache das erste Saisonspiel noch ein wenig spezieller. „Ich werde einige Wegbegleiter sehen. Etwa den Platzwart und den Busfahrer: Mit denen ich mich immer gut verstanden habe“, sagte Antwerpen grinsend. Der 49-Jährige hatte Eintracht Braunschweig 2020 von der dritten in die zweite Liga geführt.

 Und auch in dieser Saison wird den Niedersachsen der Aufstieg zugetraut. Antwerpen sieht das ähnlich: „Viele Spieler, die mit dem Team aus der Zweiten Liga abgestiegen sind, sind dem Verein erhalten geblieben. Auch die Neuzugänge wurden fast ausschließlich aus der Zweiten Liga geholt. Man muss davon ausgehen, dass es eine hohe Qualität im Kader gibt.“ Braunschweig reiste am Freitag in Bestbesetzung nach Kaiserslautern, wie der neue Trainer Michael Schiele mitteilte.

Damit ist die personelle Situation gänzlich anders als bei den Pfälzern, die aktuell einige Ausfälle zu beklagen haben. So fehlen dem FCK die verletzten Marius Kleinsorge (Leistenoperation), Anil Gözütok (Innenbandzerrung), Hikmet Ciftci (Schnittwunde am Fuß), Anas Bakhat (Knieverletzung), Marvin Senger (Risswunde am Spann) und Lucas Röser (Kreuzbandriss). Auch Nicolas Sessa fällt wegen einer Sperre aus. In der letzten Partie der vergangenen Saison gegen den SC Verl hatte der Mittelfeldspieler die gelb-rote Karte gesehen. „Die vielen Ausfälle trüben die ganze Sache“, gab dann auch Hengen zu Protokoll. Doch trotz dieser Probleme ist der Sportvorstand mit dem Kader insgesamt zufrieden.

Antwerpen sieht das ähnlich. Für ihn etwa sei es ein „Riesenvorteil“, dass die Leistungsträger der vergangenen Saison gehalten werden konnten. Also Kapitän Jean Zimmer, Stürmer Daniel Hanslik, Mittelfeldspieler Felix Götze und Innenverteidiger Marvin Senger. 

Auch von den Neuzugängen ist er angetan. Etwa von Mittelfeldstratege Mike Wunderlich, der von Viktoria Köln kam. „Wir sind natürlich sehr froh, dass er zu uns gewechselt ist“, sagte Antwerpen. Dass der 35-Jährige im Mannschaftsrat sitzt, belegt den guten Eindruck, den der Routinier in seinen ersten Wochen beim FCK hinterlassen hat. Mitglieder des Rates s sind außerdem Kapitän Zimmer, dessen Stellvertreter Hendrick Zuck und Innenverteidiger Kevin Kraus.

Bis auf Kraus dürften alle Ratsmitglieder in der Startelf stehen. Antwerpen deutete zumindest an, dass Wunderlich zusammen mit Marlon Ritter auf der Doppelsechs spielen wird. Götze würde dann in die Innenverteidigung rücken. So wie beim 2:0-Sieg im letzten Test am vergangenen Samstag gegen den VfB Stuttgart II. „Wir haben ein Heimspiel. Da wird die Ausrichtung des Gegners vielleicht grundsätzlich ein bisschen defensiver sein. Diese Spielstärke wollen wir dann nutzen“, machte Antwerpen deutlich.

Völlig offen bleibt hingegen, wer gegen Braunschweig im Tor stehen wird: Avdo Spahic, Stammtorwart der vergangenen Saison – oder doch Matheo Raab? „Wir holen uns noch die Meinung von unserem Torwarttrainer Andreas Clauß und werden dann einen guten Torhüter im Tor stehen haben“, sagte Antwerpen hierzu nur.

Bei aller Euphorie ist damit auch klar, dass nicht alle Spieler begeistert sein werden.

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