Aber nicht in Führungspositionen Frauenanteil bei der Landespolizei wächst

Mainz · Allerdings sind noch immer weniger als zehn Prozent der Führungspositionen weiblich besetzt. Das ist der Grünen-Abgeordneten Schellhammer und auch der Gewerkschaft der Polizei zu wenig.

 Die rheinland-pfälzische Landtagsabgeordnete Pia Schellhammer (Die Grünen).   Foto: dpa

Die rheinland-pfälzische Landtagsabgeordnete Pia Schellhammer (Die Grünen). Foto: dpa

Foto: picture alliance / dpa/Fredrik von Erichsen

Der Anteil der Frauen in der rheinland-pfälzischen Polizei ist in den vergangenen Jahren zwar stetig gewachsen, in Führungspositionen ist die Zahl der Frauen aber nach wie vor überschaubar. Lag der Anteil der Frauen in der Landespolizei insgesamt zum 1. Januar 2018 noch bei 23,26 Prozent, kletterte er bis Anfang dieses Jahres auf 25,72 Prozent, wie das Innenministerium in Mainz auf eine Anfrage aus der Grünen-Fraktion antwortete. Das Ministerium verweist auf Maßnahmen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, um den Anteil weiter zu erhöhen.

Deutlich geringer ist aber nach wie vor der Anteil an Frauen in Führungspositionen der rheinland-pfälzischen Polizei. Darunter fasst das Ministerium in der Antwort Stellen einer Gruppen-, Dienstgruppen-, Kommissariats- oder etwa auch Sachgebietsleitung. Dazu zählen zum Beispiel auch die Leitung einer Polizei- oder Kriminalinspektion, Polizeidirektion, eines Stabs, eine Tätigkeit als Projektleiter, eine Fachbereichsleitung an der Hochschule der Polizei oder eine Dezernats- oder Abteilungsleitung im Landeskriminalamt. Hier lag die Frauenquote zum Stichtag 1. Januar 2018 bei 7,23 Prozent, ein Jahr später bei 8,04 Prozent und Anfang dieses Jahres schließlich bei 9,21 Prozent.

Die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, Pia Schellhammer, nennt die Zahlen „ernüchternd“. Es müsse sich dringend etwas ändern. Sie plane gemeinsam mit einer Polizeirätin von der Hochschule der Polizei sowie der stellvertretenden Landesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Stefanie Loth, Anfang Juni einen Polizeidialog als Webinar, der sich dem Thema Frauenförderung widme.

GdP-Vertreterin Loth sagte, der Anteil der Frauen in Führungspositionen müsse mindestens so hoch sein wie der bei der Polizei insgesamt. Zumindest gebe es etwas mehr Frauen in Führungspositionen in der Verwaltung als bei operativen Einheiten.

Unterstützt werden sollen Frauen, die in eine höhere Position streben laut Ministerium von einem Mentoring-Programm, das derzeit in der dritten Runde sei. Das laufe gut, sagte auch Loth. Es starte stets im November und dauere ein Jahr. Dabei begleite eine Polizistin einen Mentor – das könne eine Frau oder ein Mann sein – beispielsweise auf Termine. Die Mentoren gäben Empfehlungen etwa zur Karriereplanung, ermutigten auch mal zu Bewerbungen.

Überhaupt eingestellt werden Frauen in die Schutzpolizei des Landes übrigens erst seit September 1987. Mittlerweile liegt der Frauenanteil bei den jährlichen Einstellungen für den Polizeidienst bei durchschnittlich rund 30 Prozent.

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