3. Fußball-Liga FCK kassiert Niederlage – und Kritik

Würzburg · Der 1. FC Kaiserslautern verliert sein Auswärtsspiel in der 3. Fußball-Liga bei den Würzburger Kickers mit 0:2 (0:0) – hat im Abstiegskampf aber weiter gute Karten. Abseits des Rasens schlägt der Insolvenzantrag des Vereins hohe Wellen.

  Kaiserslauterns Verteidiger Dominik Schad (Rechts) – hier im Zweikampf mit dem Würzburger Patrick Sontheimer – verhinderte zwar den frühen Rückstand seiner Elf. Am Ende verlor der FCK dennoch verdient mit 0:2.

Kaiserslauterns Verteidiger Dominik Schad (Rechts) – hier im Zweikampf mit dem Würzburger Patrick Sontheimer – verhinderte zwar den frühen Rückstand seiner Elf. Am Ende verlor der FCK dennoch verdient mit 0:2.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Geht es um den wirtschaftlich angeschlagenen 1. FC Kaiserslautern wird derzeit vor allem über dessen geplante Insolvenz geredet. Der sportliche Rückschlag der Pfälzer am Dienstag bei den Würzburger Kickers geriet da fast zur Randnotiz. Der FCK verlor bei den Unterfranken mit 0:2 (0:0) – hat aufgrund der Ergebnisse der Konkurrenz im Tabellenkeller aber weiter gute Karten auf den Klassenerhalt. Robert Herrmann (62. Minute) und Patrick Sontheimer (74.) schossen die überlegenen Würzburger zum verdienten Heimerfolg. „Wir haben gegen eine starke Mannschaft gespielt. Das war eine Partie, wo man anerkennen muss, dass der Gegner besser war. Die Umstände der letzten Tage haben keine Rolle gespielt“, betonte Schommers mit Blick auf die Turbulenzen beim viermaligen deutschen Meister.

In der ersten Halbzeit konnten die Roten Teufel die Partie noch recht ausgeglichen gestalten, hatten in der 16. Minute aber Glück, dass FCK-Verteidiger Dominik Schad bei einem Schuss des Würzburgers Dominic Baumann auf der Torlinie goldrichtig stand und den frühen Rückstand verhinderte.

Nach dem Seitenwechsel verzeichnete der FCK zunächst eine gute Gelegenheit. Auf Zuspiel von Christian Kühlwetter traf Lucas Röser aus kurzer Distanz nur das Außennetz (58.). Doch danach spielte nur noch Würzburg. In der 59. Minute konnte FCK-Torwart Lennart Grill den Rückstand mit einer Glanztat gegen Baumann verhindern, drei Minuten später war der Schlussmann bei einem herrlichen – wenn auch leicht abgefälschten – Distanzschuss von Robert Herrmann aber machtlos. In der 74. Minute war Grill erneut geschlagen. Diesmal leitete Herrmann den Angriff der Kickers ein und Patrick Sontheimer schraubte mit einem platzierten Flachschuss in die linke Ecke den Deckel auf die Partie. In der Schlussphase verhinderte Keeper Grill eine höhere Niederlage.

Fünf Spieltage vor Saisonschluss liegt der FCK sieben Punkte vor der Abstiegszone. Allerdings hätte der Vorsprung an diesem Spieltag auch auf vier Zähler schmelzen können. Weil der Tabellen-17. FSV Zwickau am Mittwoch aber etwas überraschend beim Vorletzten SG Sonnenhof Großaspach unterlag (0:1), scheint die – sportliche – Situation der Pfälzer derzeit nicht bedrohlich.

Am kommenden Samstag empfängt der FCK den KFC Uerdingen. „Da müssen wir wieder ein anderes Gesicht zeigen und mehr Torabschlüsse finden“, forderte Abwehrspieler Schad.

Im Hinblick auf die jüngsten Turbulenzen rund um den Insolvenzantrag des 1. FC Kaiserslautern hat sich derweil Ex-Profi Mario Basler zu Wort gemeldet und dem hoch verschuldeten Verein eine jahrelange Misswirtschaft vorgeworfen. Basler kritisierte den FCK für den geplanten Gang in die Insolvenz heftig. „Man hat die letzten Jahre alles für die Insolvenz getan. Ständig gab es neue Vorstände von außerhalb, die große Versprechungen gemacht, davon aber nichts eingehalten haben. Es herrscht das pure Chaos“, sagte Basler der „Bild“-Zeitung.

Der Verein hatte am Montag einen Antrag auf Eigeninsolvenz gestellt. Dadurch will sich der viermalige deutsche Meister finanziell sanieren. FCK-Aufsichtsrat Markus Merk hatte den Antrag als „alternativlos“ bezeichnet.

 Der ehemalige FCK-Profi Mario Basler kritisiert den Insolvenz-Antrag des Vereins mit heftigen Worten.   Foto: Wagner/dpa

Der ehemalige FCK-Profi Mario Basler kritisiert den Insolvenz-Antrag des Vereins mit heftigen Worten. Foto: Wagner/dpa

Foto: dpa/Ingo Wagner

Nach Ansicht von Basler, der von 1987 bis 1989 und 1999 bis 2003 für die Roten Teufel spielte, sind die Fans die Verlierer. Diese hatten den mit mehr als 20 Millionen Euro verschuldeten Traditionsclub in den vergangenen Jahren mit dem Erwerb von Fan-Anleihen finanziell unterstützt. „Die Fans tun mir am meisten leid. Sie sterben für den Verein und werden nur verarscht“, sagte Basler.

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