DAK hat Zahlen des RKI für Rheinland-Pfalz und Saarland ausgewertet Wegen Coronaschutz weniger andere Infektionskrankheiten

Mainz · Der Rückgang in Rheinland-Pfalz gegenüber dem Vorjahr beträgt 29 Prozent.

 Zumindest etwas Gutes hat die Corona-Pandemie: Die Schutzmaßnahmen schützen auch vor der Ansteckung mit anderen Infektionskrankheiten.

Zumindest etwas Gutes hat die Corona-Pandemie: Die Schutzmaßnahmen schützen auch vor der Ansteckung mit anderen Infektionskrankheiten.

Foto: dpa/dpaweb/Peter J Jordan

Masken, Abstand und weniger Kontakte im Kampf gegen Corona bremsen auch andere Viren aus: Nach Angaben der DAK-Gesundheit sind in Rheinland-Pfalz nach dem ersten Corona-Lockdown 2020 viele andere Infektionskrankheiten um insgesamt 29 Prozent zurückgegangen. So seien landesweit 2020 mit rund 18 900 Fällen fast 7800 weniger als im Vorjahr gemeldet worden, teilt die Krankenkasse in Mainz unter Berufung auf bislang unveröffentlichte Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) mit. Dabei wurden Zahlen von meldepflichtigen Krankheiten und Erregern wie beispielsweise Grippe, Tuberkulose, Windpocken und Noroviren berücksichtigt.

Grund für den Rückgang seien vor allem Schutzmaßnahmen gegen Corona: „Die Hygienemaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie machen ihre Wirkung auch in anderen Bereichen deutlich. Der Rückgang der Infektionskrankheiten zeigt, dass teilweise auch die Übertragung anderer gefährlicher Krankheiten dadurch verhindert wird“ sagte der DAK-Landeschef in Rheinland-Pfalz, Michael Hübner. Auch Homeoffice, Kita- und Schulschließungen plus AHA-Regeln hätten einen positiven Einfluss gehabt.

Besonders deutlich war laut DAK-Gesundheit der Rückgang bei den Windpocken in Rheinland-Pfalz: Sie gingen von 712 gemeldeten Fällen 2019 auf 393 Erkrankungen im Jahr 2020 zurück. Auch beim Norovirus gab es einen Rückgang von knapp 72 Prozent. Andere gefährliche Infektionen wie Denguefieber, die bei Reiserückkehrern diagnostiziert wurden, nahmen demnach ebenfalls deutlich ab.

Auch die aktuelle Grippe-Saison 2020/21 habe nach bisherigen Meldedaten sehr verhalten begonnen. Und bereits im Frühjahr 2020 hätte die Grippewelle ein verfrühtes Ende gefunden – was die DAK auch auf die Corona-Maßnahmen zurückführt.

Im Saarland sind nach dem ersten Corona-Lockdown 2020 andere Infektionskrankheiten um insgesamt 15 Prozent zurückgegangen. Mit rund 4300 Fällen wurden 800 weniger als im Vorjahr gemeldet.

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