Impf-Bilanz in Rheinland-Pfalz Über 500 000 Corona-Impfungen bereits in Rheinland-Pfalz

Mainz/Trier · Mehr als eine halbe Million Coronaschutz-Impfungen zählt Rheinland-Pfalz. Und trotz des Stopps für Astrazeneca werden besonders gefährdete Menschen weiter gepikst.

 Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD), Gesundheitsministern in Rheinland-Pfalz, zieht eine Bilanz

Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD), Gesundheitsministern in Rheinland-Pfalz, zieht eine Bilanz

Foto: dpa/Andreas Arnold

Mehr als 500 000 Corona-Schutzimpfungen sind in Rheinland-Pfalz bereits gesetzt worden. „Ein Meilenstein“, sagte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) am Mittwoch in Mainz. Mehr als 300 000 Mal sei in den 32 Impf-Zentren gespritzt worden, was für die Bedeutung dieser Einrichtungen spreche. Allerdings sind noch immer weniger als zehn Prozent der rund 4,1 Millionen Menschen wenigstens einmal geimpft.

Nun sollen auch 5000 bis 5500 Dialyse-Patienten mit schweren Nierenerkrankungen bis Freitag geimpft werden. „Diese Menschen haben ein erhebliches Risiko, an Sars-CoV-2 zu sterben“, sagte Facharzt Alexander Lammert über den Start der Impfungen in den rheinland-pfälzischen Dialyseeinrichtungen am Mittwoch: „Und sie können nicht zu Hause bleiben.“

Rheinland-Pfalz stehe bei den Impfungen der vulnerablen (verletzlichen) Gruppen besonders gut da, sagte Bätzing-Lichtenthäler. In den 474 Alten- und Pflegeheimen seien inzwischen mehr als 80 Prozent der Bewohner und gut 70 Prozent der Beschäftigten geimpft, und die mobilen Impfteams erneut in den Einrichtungen unterwegs.

Derzeit seien nur noch 104 Bewohner und 56 Mitarbeiter mit dem Corona-Virus infiziert – vor Beginn der Impfungen Mitte Dezember seien es noch 2026 Bewohner und 826 Beschäftigte gewesen. Dazu hätten auch die Tests beigetragen, fast 1,3 Millionen seien es seit Anfang Dezember, davon mehr als 118 200 in der ersten Märzwoche. Dabei seien 33 Infektionen entdeckt worden.

„Wir setzten alles daran, die Auswirkungen des sehr überraschenden Impf-Stopps mit Astrazeneca so gering wie möglich zu halten“, sagte Bätzing-Lichtenthäler. Hilfreich sei dabei eine höhere Lieferung von Biontech-Impfstoff, Menschen der Prioritätsgruppe zwei müssten sich dennoch gedulden. Im Termin-Pool warteten aktuell rund 350 000 Menschen auf Impf-Termine, darunter 221 000 im Alter von 70 bis 79 Jahren.

In Deutschland hatte das für die Impfstoff-Sicherheit zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) eine Aussetzung der Impfungen mit Astrazeneca empfohlen. Am Sonntag wurde nach einer Corona-Schutzimpfung mit Astrazeneca auch bei einer Frau aus Trier eine Thrombose (Blutgerinnsel) in den Hirnvenen festgestellt. Das Gesundheitsministerium in Mainz wurde am Dienstagabend darüber informiert. Die 47-Jährige werde in einer Klinik behandelt, es bestehe keine Lebensgefahr, sagte Bätzing-Lichtenthäler. Der Fall ist nach Einschätzung der Gesundheitsministerin bundesweit wohl der neunte.

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