Neue Planung überzeugt die Skeptiker Durchbruch im B 10-Ausbau

Pirmasens/Annweiler · Planungsvariante mit vierstreifigem Basistunnel findet auch Zustimmung bei jahrelangen Gegnern des Ausbaus.

 Mit Blick ins Gelände verdeutlichte der Ingenieur Hans-Peter Schmitt den Interessenten auf der Gräfenhausener B 10-Brücke die Vorteile seiner Planung für Mensch und Umwelt.

Mit Blick ins Gelände verdeutlichte der Ingenieur Hans-Peter Schmitt den Interessenten auf der Gräfenhausener B 10-Brücke die Vorteile seiner Planung für Mensch und Umwelt.

Foto: Norman Fritzinger

Durchbruch in Sachen durchgehenden Ausbau der Bundesstraße B 10 zwischen Pirmasens und Landau: Am Samstag hat Ingenieur Hans-Peter Schmitt seinen Planungsvorschlag für den Ausbaubereich Tunnelstreckenführung von Annweiler bis Siebeldingen/Birkweiler der Öffentlichkeit vorgestellt.

Unter den rund 60 Teilnehmern fanden sich sowohl die Befürworter als auch die ehemaligen Gegner des vierspurigen Ausbaus der Bundesstraße zusammen ein. Bereits im Vorfeld hatte Planer Schmidt die Zustimmung aller beteiligten Anliegergemeinden und Bürgerinitiativen (BI) gefunden.

Das sah vor kurzer Zeit noch ganz anders aus. Einige der rund 20 Interessenverbände, angefangen von Kommunen über Naturschutzverbände bis hin zu Behörden und Bürgerinitiativen sperrten sich gegen das Projekt. Die Landesregierung versuchte vergeblich die Anliegergemeinden vom Ausbau zu überzeugen.

Da die Positionen hart blieben und die Anliegergemeinden der B 10 in der Südpfalz sich nicht auf eine Streckenführung beim B10-Ausbau einigen konnten, waren die zeit- und geldintensiven Verfahren schließlich gescheitert. Schon 2013 habe ein Gutachter in einer Untersuchung festgestellt, dass eine damals von den Ausbaugegnern vorgeschlagene Umleitung des Schwerverkehrs weg von der B 10 über die Autobahn 6 die Umwelt mit einem zusätzlichen Ausstoß belaste, der in etwa der Gesamtjahresemission einer Stadt wie Landau entspreche.

„Es ist wichtig, miteinander zu sprechen und damit zu verhindern, dass man möglicherweise am Ende aneinander vorbeiredet“, freute sich jetzt der stellvertretende Ortsvorsteher des Annweilerer Vorortes Queichhambach, Ernst Gerber über den Erfolg sowohl mit Blick auf die Planung als auf die Akzeptanz aller Beteiligten.

Im Gegensatz zu den vier vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) präsentierten Varianten sieht der neue Entwurf von Ingenieur Schmidt einen knapp 6,4 Kilometer langen Ausbau zwischen der Anschlussstelle „Queichhambach Ost“ und dem Tunnelaustritt im Wellbachtal bei Rinnthal vor. Kernstück der Planungsvariante ist ein 5 220 Meter langer doppelröhriger Basistunnel, in dem die „neue B 10“ vierstreifig geführt wird.

Durch den Basistunnel finde fast kein Eingriff in die Ökologie und das Mikroklima von Gräfenhausen statt, dem zusätzlich eine besondere Bedeutung als „größtmögliche Grünbrücke“ zukomme. Wichtig sei, dass durch diese Planungsvariante nicht nur das Ökosystem weitestgehend geschont werden kann, sondern auch Lärmschutzmaßnahmen überflüssig werden. Als Kostenschätzung nannte Schmitt einen Gesamtbetrag von rund 218 Millionen Euro.

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