A 4 wird durch A 6 ersetzt Allradantrieb und PS-stark: 350 neue Streifenwagen für Polizei

Mainz · Die neuen Streifenwagen der Polizei in Rheinland-Pfalz fallen nicht nur durch ihr Äußeres auf. Sie sind auch komfortabler, geräumiger und leistungsstärker als ihre nicht ausreichend belastbaren Vorgänger. Die A 6-Modelle ersetzen jetzt alte A 4-Modelle.

  Andreas Sarter, Vizepräsident des Polizeipräsidiums Einsatz, Logistik und Technik, und Roger Lewentz (SPD), Innenminister, bei der Präsentation .

Andreas Sarter, Vizepräsident des Polizeipräsidiums Einsatz, Logistik und Technik, und Roger Lewentz (SPD), Innenminister, bei der Präsentation .

Foto: dpa/Andreas Arnold

(dpa) Der Arbeitsplatz für den rheinland-pfälzischen Polizei-Wechselschichtdienst ist vor allem der Streifenwagen. Die Einsatzfahrzeuge müssen für die schwere Ausrüstung – mit Maschinenpistolen, Spezialhelm und -Westen – der Beamten entsprechend ausgelegt und auch einigermaßen komfortabel sein, wie Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Mittwoch bei der Vorstellung der neuen Audi A6 in Mainz sagte. Die Beamten tragen allein bis zu vier Kilogramm Ausrüstung am Gürtel mit sich und fahren mit den Wagen im Jahr zwischen 30 000 und 50 000 Kilometern.

Das alte Funkwagenmodell – der Audi A4 – wird bis 2022 durch das komfortablere, leistungsstärkere und geräumigere Modell A6 ausgetauscht. Rund 350 dieser Einsatzfahrzeuge sollen ausgeliefert werden, davon 119 noch dieses Jahr. 73 der Leasing-Wagen folgen nächstes und 159 übernächstes Jahr.

Weiß-Blau mit gelben Neonstreifen – statt wie zuvor Blau-Silber: Die Diesel-Autos sehen auch äußerlich anders aus als ihre Vorgänger. Die Neonstreifen sollen die Sicherheit und Sichtbarkeit gerade bei schlechten Licht- und Wetterverhältnissen erhöhen.

Allradradantrieb und 231 PS: Die neuen Streifenwagen sind stärker, moderner und bieten mehr Technik, Komfort und Platz. „Insbesondere die technische Sonderausstattung und das erweiterte Platzangebot werden den Arbeitsalltag im Streifendienst verbessern“, sagte Lewentz.

Mit bis zu 600 Kilogramm – inklusive vier Personen – können die neuen Einsatzfahrzeuge beladen werden. „Sie bieten Ressourcen im Ausbau“, sagte der stellvertretende Präsident des Polizeipräsidiums Einsatz, Logistik und Technik, Andreas Sarter.

Das Vorgängermodell hatte für Aufregung gesorgt, weil die nach den Terroranschlägen auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ in Paris und auf dem Berliner Weihnachtsmarkt erweiterte Polizeiausrüstung nicht in den Wagen untergebracht werden konnte.

Abschließbare Sicherungskästen wurden nachträglich eingebaut, für nach Angaben des Innenministeriums rund 320 000 Euro. Weil die Ladung damit für die Hinterachsenfederung zu schwer war, wurde diese für rund 136 000 Euro verstärkt. In einigen Autos seien auch noch Rückfahrkameras eingebaut worden, weil die Einbauten die Sicht versperrten.

„Zuladungsprobleme und andere physikalische Grenzen gehören nun der Vergangenheit an“, sagte der stellvertretende GdP-Landesvorsitzende Ingo Schütte. „Die Diskussionen um das Vorgängermodell sind an dieser Stelle vergessen.“ Das neue „Einsatzmittel“ sei gut geeignet, um in der täglichen Praxis den Herausforderungen zu begegnen. Für den Kauf und das Leasing neuer Polizei-Fahrzeuge gibt das Land jedes Jahr rund zehn Millionen Euro aus. Der gesamte Fuhrpark der rheinland-pfälzischen Polizei umfasst etwa 2600 Fahrzeuge. Die Leasingdauer beträgt in der Regel vier Jahre.

(dpa)
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