Berlin/Mainz Längerer Lockdown und leichte Lockerungen beschlossen

Berlin/Mainz · Ab Montag dürfen sich bis zu fünf Menschen in der Öffentlichkeit treffen – auch in Rheinland-Pfalz. Lockerungen, etwa im Sport und in Museen, könnte es schon bei einer Inzidenz von unter 100 geben.

 Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) spricht mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Michael Müller (SPD), dem Bürgermeister von Berlin, bei der Ministerpräsidentenkonferenz über weitere Schritte. Ihr Lächeln hat Dreyer trotz des ernsten Themas nicht verloren. 

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) spricht mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Michael Müller (SPD), dem Bürgermeister von Berlin, bei der Ministerpräsidentenkonferenz über weitere Schritte. Ihr Lächeln hat Dreyer trotz des ernsten Themas nicht verloren. 

Foto: dpa/Boris Roessler

Bund und Länder haben am Mittwoch eine Verlängerung des Corona-Lockdowns bis 28. März beschlossen zugleich aber auch über Lockerungen und eine grundsätzlichen Kurswechsel im Umgang mit der Pandemie beraten. So soll beim Impfen und Testen nachgelegt werden. Nach Medienberichten vereinbarten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderchefs, dass ab Ende März auch in Arztpraxen geimpft werden soll. Zugleich stellte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Aussicht, dass Dosen des Astrazeneca-Vakzins bald auch an über 64-Jährige verimpft und die Länder flexibler über die Impfreihenfolge entscheiden können.

Nach dem Entwurf der Beratungen, die bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch andauerten, sollen ab der kommenden Woche wieder Treffen des eigenen Haushalts mit einem weiteren Haushalt möglich sein – beschränkt auf fünf Teilnehmer, wobei Kinder bis 14 Jahre nun nicht mehr mitgezählt werden. Noch weitreichendere Lockerungen der Kontaktbeschränkungen soll es befristet für die Osterfeiertage geben.

Maßgeblich an dem Entwurf ist, dass der bei der letzten Ministerpräsidentenkonferenz vereinbarte Zielwert von 35 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner und Woche nicht mehr als strikte Grenzmarke gelten soll für Öffnungsschritte. Künftig könnte es demnach eingeschränkte Öffnungen schon in Regionen geben, in denen lediglich die 100er-Marke unterschritten wird. Neben Terminshopping-Angeboten könnten dann etwa Museen und Galerien „für Besucher mit vorheriger Terminbuchung“ geöffnet werden. Ebenso könnte dort „Individualsport alleine oder zu zweit und Sport in Gruppen von bis zu zehn Kindern bis 14 Jahren im Außenbereich“ erlaubt werden, heißt es im Papier. Auch der nächste Öffnungsschritt – von Außengastronomie, Theatern, Konzert- und Opernhäusern, Kinos sowie kontaktfreiem Sport im Innenbereich und Kontaktsport im Außenbereich – könnte schon bei Sieben-Tage-Inzidenzen bis 100 erfolgen.

In Rheinland-Pfalz lag der Wert gestern bei 48,5.  Der Kreis Bernkastel-Wittlich wies mit 9,8 landesweit den niedrigsten Wert auf. Aktuell sind den Zahlen nach 5804 Menschen im Land mit dem Virus  infiziert, wie das Landesuntersuchungsamt mitteilte. Die Zahl der Patienten, die mit oder an dem Virus starben, stieg um neun auf 3133.

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