1. FC Kaiserslautern Sickinger: Können dem Verein am besten mit Siegen helfen

Kaiserslautern · Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern kann am Samstag gegen Uerdingen einen Riesenschritt Richtung Klassenerhalt machen.

 Die beste Möglichkeit, dem finanziell angeschlagenen FCK zu helfen, seien Siege, sagt Kaiserslauterns Kapitän Carlo Sickinger (links). Am besten schon an diesem Samstag im Heimspiel gegen Uerdingen.

Die beste Möglichkeit, dem finanziell angeschlagenen FCK zu helfen, seien Siege, sagt Kaiserslauterns Kapitän Carlo Sickinger (links). Am besten schon an diesem Samstag im Heimspiel gegen Uerdingen.

Foto: dpa/Ronny Hartmann

Auf die Frage, wie erleichtert er gewesen sei, als er von den Ergebnissen der Konkurrenz erfahren habe, bemühte Boris Schommers zunächst eine beliebte Fußball-Floskel. Man schaue nur auf sich selbst, müsse die eigene Leistung auf den Platz bringen, sei nicht daran interessiert, was die Gegner machen, meinte der Trainer des Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern am Donnerstag. Nach kurzem Zögern musste Schommers dann aber einräumen: „Aber klar war es ein Vorteil für uns, dass Großaspach gegen Zwickau gewonnen hat.“ Der überraschende Sieg des Tabellenvorletzten, der eigentlich kaum mehr eine Chance auf den Klassenerhalt hat, bedeutete, dass die Pfälzer trotz ihrer 0:2-Niederlage am Dienstag in Würzburg weiter sieben Zähler vor dem ersten Abstiegsrang liegen. Am Samstag um 14 Uhr haben die Roten Teufel nun im Heimspiel gegen den KFC Uerdingen die Chance, aus eigener Kraft einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt zu machen.

Personell kann Schommers gegen die Krefelder fast aus dem Vollen schöpfen. Lediglich „kleinere Blessuren“ habe seine Elf in Würzburg davongetragen. Stürmer Andri Bjarnason steht wieder im Mannschaftstraining und ist erstmals nach der Corona-Pause eine Option. Simon Skarlatidis und Janik Bachmann haben zuletzt nur individuell trainiert, könnten es aber ebenfalls noch in den Kader schaffen, sagte Schommers, der an alle appellierte, im Saiso­nendspurt die letzten Reserven zu mobilisieren. „Wir werden die Saison nicht mit elf oder 14 Mann zu Ende spielen können. Jeder ist gut beraten, sich weiter zu zeigen.“

Der kommende Gegner Uerdingen liegt einen Rang und zwei Punkte vor den Pfälzern auf Platz 11. Die Krefelder sind trotz großer finanzieller Unterstützung ihres Vereinspräsidenten und Investors Mikhail Ponomarev hinter den Erwartungen zurückgeblieben. „Das interessiert mich aber nicht. Das ist grundsätzlich eine runde, erfahrene Mannschaft mit starken Individualisten. Und sie haben das Potenzial, von der Bank richtig Tempo einzuwechseln. Wir müssen höllisch aufpassen und gut gegen den Ball arbeiten“, forderte Schommers.

Dessen Spieler wollen sich von den erneuten Turbulenzen um den Verein nicht beeinflussen lassen. Am Montag hatte der FCK beim Amtsgericht Kaiserslautern einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. „Wir wissen ja schon länger, dass es nicht so rosig um die finanzielle Situation des Vereins bestellt ist“, sagte Kapitän Carlo Sickinger im SWR-Interview. Deshalb habe sich die Mannschaft bewusst für einen Gehaltsverzicht in der Corona-Pause entschieden. „Jeder hier identifiziert sich mit dem Club, keiner sagt: ‚Hauptsache ich bekomme mein Geld’. Und wir alle wissen, dass wir dem Verein am besten mit Siegen und unserer Leistung auf dem Platz helfen können.“

Ob Sickinger gegen Uerdingen wie in Würzburg im Mittelfeld auflaufen wird – oder wie in den Spielen zuvor in der Innenverteidigung wollte Trainer Schommers nicht verraten.

Was seine Mannschaft besser machen müsse als bei der jüngsten Niederlage? „Wir brauchen Abschlüsse. Nur wer aufs Tor schießt, kann auch eines erzielen“, meinte Schommers trocken. Das klang zwar auch nach einer Floskel – war aber faktisch nicht zu beanstanden.

Innenverteidiger Kevin Kraus bleibt dem 1. FC Kaiserslautern länger erhalten. Der 27-Jährige unterschrieb einen neuen Vertrag bis Juni 2022. Das teilte der Verein am Freitag mit.

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