Kolumne aus Neunkirchen Gasometer am Boden – Stadt am Boden?

Town On The Ground“, Stadt am Boden – das war einer der ersten Titel, den Mathias Koblé vor über 30 Jahren für seine Band „Rescue The Anne“ geschrieben hat. Ein Lied über seine Heimatstadt Neunkirchen und ihre Probleme, der heute so aktuell ist wie damals.

 Marc Prams

Marc Prams

Foto: SZ/Robby Lorenz

Zwei Tage bevor der Neunkircher Gasometer gesprengt wurde, ist Mathias Koblé gestorben. Mit gerade mal 50. Er hätte die Sprengung sicher verfolgt. Mit seinem verschmitzten Lächeln zwar, aber auch mit reichlich Wehmut. „Town on the Ground“, Stadt am Boden. Irgendwie passt das zum Anblick des am Boden liegenden Wahrzeichens, von dem nichts bleiben wird. Auch nicht der prägnante Schriftzug: „Neunkircher Stahl“. Dabei wollte man den doch erhalten, an anderer Stelle in der Stadt installieren. Diese Idee wurde im Stadtrat besprochen, als das Ende des Gasometers besiegelt war. Erinnerungskultur nennt man das wohl. Aber wer erinnert sich schon an alles, was er mal gesagt hat? Und es wird ja eh so viel gesagt. Lange ist es noch nicht her, da wollten sich quasi alle Parteien und Amtsinhaber dafür einsetzen, den Standort Kaufhof in Neunkirchen zu halten. „Wir werden alles dafür tun“, heißt es dann. Aber wie sieht dieses „alles“ aus? Im Falle von Kaufhof gab es einen Brief von der Rathausspitze an die Neunkircher Filialleitung, eine Resolution des Stadtrates zum Erhalt