Grenzschließungen Corona trennt deutsch-französisches Ehepaar

Stuttgart/Bouzonville · Geschlossene Grenzen machen es Paaren unmöglich, sich gegenseitig zu besuchen. Die Ungewissheit zehrt an den Nerven.

 Auf einmal ist die Grenze wieder da: Emmanuel Lepage und Sabine Bliestle können sich während der Corona-Krise nicht sehen.

Auf einmal ist die Grenze wieder da: Emmanuel Lepage und Sabine Bliestle können sich während der Corona-Krise nicht sehen.

Foto: Sabine Bliestle

Dass sie nicht jeden Abend mit Emmanuel Abendbrot isst, daran ist Sabine Bliestle gewöhnt. Seit über drei Jahre führen die Deutsche und ihr französischer Ehemann eine Fernbeziehung. Unter der Woche arbeitet die 58-Jährige in Stuttgart. Jeden Freitag fährt sie mit dem Zug nach Saarlouis, wo ihr Mann sie abholt. Von dort geht es mit dem Auto zum gemeinsamen Haus in einem Dorf bei Bouzonville in Lothringen. Am Montag, 16. März, stieg Sabine Bliestle am Saarlouiser Bahnhof wieder in den Zug mit einem mulmigen Gefühl. „Wir hatten gehört, dass an diesem Tag die Grenze zu Frankreich geschlossen werden würde. Doch wir hatten auf Ausnahmeregelungen gehofft“, erzählt sie. Seit diesem Tag hat sie ihren Mann nicht mehr gesehen.