Pleitewelle erfasst das Saarland

Saarbrücken/Frankfurt. Die Wirtschaftskrise lässt in diesem Jahr durch Deutschland eine Pleitewelle rollen. Besonders stark ist das Saarland betroffen. Die Zahl der Firmeninsolvenzen ist nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hier zu Lande im Vergleich zum Vorjahr um rund 31 Prozent auf 450 gestiegen. Deutschlandweit nahm die Zahl der Pleiten um 16 Prozent auf 34 400 zu

Saarbrücken/Frankfurt. Die Wirtschaftskrise lässt in diesem Jahr durch Deutschland eine Pleitewelle rollen. Besonders stark ist das Saarland betroffen. Die Zahl der Firmeninsolvenzen ist nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hier zu Lande im Vergleich zum Vorjahr um rund 31 Prozent auf 450 gestiegen. Deutschlandweit nahm die Zahl der Pleiten um 16 Prozent auf 34 400 zu. Einen derartigen Anstieg hatte es zuletzt in den Jahren 2001 und 2002 gegeben. Die Krise könnte die Firmenpleiten im kommenden Jahr auf ein Rekordniveau treiben, befürchtet Creditreform. Aus Zahlungsnot werden 2010 voraussichtlich bis zu 40 000 Unternehmen Insolvenz anmelden; das wären so viele wie nie zuvor, prognostiziert die Wirtschaftsauskunftei. "Die Wirtschaftskrise fordert ihren Tribut", sagte gestern Vorstandsmitglied Helmut Rödl. Bei vielen Firmen sei das Eigenkapital bedenklich geschrumpft, sie kämen schwieriger an Kredite und litten unter Zahlungsausfällen von Lieferanten. Beim letzten Höchststand im Krisenjahr 2003 hatten 39 470 Firmen pleite gemacht.Wegen der vielen Pleiten von Großunternehmen wie Arcandor oder Woolworth kletterten die Schäden aus Insolvenzen um zwei Drittel auf 48,6 Milliarden Euro. Mehr als eine halbe Million Arbeitnehmer verloren ihren Job, auch wenn eine Insolvenz nicht immer den Verlust des Arbeitsplatzes bedeutet, sondern eine Sanierung häufig Stellen retten kann. "2009 ist das Jahr der Großinsolvenzen", sagte Rödl. Aber auch Traditionsfirmen wie der Spielzeughersteller Märklin standen vor dem Aus. Das Gros der Firmenpleiten entfalle weiter auf Kleinstunternehmen. mzt/dpa

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