Frankfurt/Berlin. Die Piloten von Air Berlin wollen Mitte dieser Woche streiken. Das kündigte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) gestern in Frankfurt an. Sie begründete diesen Schritt damit, dass im Tarifkonflikt mit der Fluggesellschaft abermals keine Verständigung über die Arbeitsbedingungen der Piloten erzielt worden sei. Deshalb sei "ab Mitte der Woche mit Arbeitskampfmaßnahmen zu rechnen", teilte die Gewerkschaft mit. Davon könnte auch der Flughafen Saarbrücken betroffen sein. Air Berlin sprach sich für eine Schlichtung aus, um den Konflikt zu lösen. Die Tarifkommission müsse Verantwortung den Fluggästen gegenüber zeigen, sagte Unternehmenssprecher Peter Hauptvogel. In einer Urabstimmung hatten sich die Piloten der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft am 15. Oktober mehrheitlich gegen einen ausgehandelten Tarifkompromiss ausgesprochen. Nach diesem Verhandlungsergebnis sollten die Arbeitsbedingungen der Air-Berlin-Piloten schrittweise bis 2013 an das bessere Niveau der Tochtergesellschaft LTU angeglichen werden. Geregelt wurden darin unter anderem Urlaub, die Zahl freier Tage und Dienstplanmodelle. Nach Darstellung der Gewerkschaft war Air Berlin dann aber bei Ausformulierung des Vertragswerks vom Geist der Einigung abgerückt. Das Unternehmen wies dies zurück. Vielmehr habe die Vereinigung Cockpit noch Forderungen nachgeschoben, hieß es. Zuletzt hätten sich die Tarifgespräche festgefahren. Wie sich der Streik auswirken könnte, lasse sich noch nicht beurteilen, sagte Hauptvogel. Er wies darauf hin, dass bei der Tochter LTU nicht gestreikt werde. Mit der Tarifkommission von LTU werde weiterverhandelt. dpa