Pianist Hamelin gastiert in Saarbrücken: Er liebt es exotisch

Saarbrücken. Was verbindet die Namen Alkan, Grainger, Godowski oder Kapustin? Sie alle haben sich um die Klaviermusik des 19. und 20. Jahrhunderts verdient gemacht und waren fast in Vergessenheit geraten, hätte sich Marc-André Hamelin ihrer nicht angenommen. Denn der 1961 geborene kanadische Pianist spielt mit Vorliebe Werke, die andere links liegen lassen

Saarbrücken. Was verbindet die Namen Alkan, Grainger, Godowski oder Kapustin? Sie alle haben sich um die Klaviermusik des 19. und 20. Jahrhunderts verdient gemacht und waren fast in Vergessenheit geraten, hätte sich Marc-André Hamelin ihrer nicht angenommen. Denn der 1961 geborene kanadische Pianist spielt mit Vorliebe Werke, die andere links liegen lassen. Entweder, weil die großen Namen auf dem Titelblatt der Notenausgabe fehlen. Oder weil manches den Pianistenkollegen schlichtweg zu schwierig ist. So trat bei den Chopin-Metamorphosen des amerikanischen Komponisten Leopold Godowsky selbst Pianistenlegende Vladimir Horowitz den Rückzug an. Der stufte das Werk nämlich als unspielbar ein. Hamelin hat die Sammlung nicht nur auf CD eingespielt, sondern spielt die Metamorphosen auch noch fehlerfrei im Konzertsaal.Seine Karriere beginnt 1985, als Hamelin den Internationalen Musikwettbewerb der Carnegie Hall in New York gewinnt. Wer sich langfristig einen Platz in der Weltelite sichern will, kommt um gewisse Spezialitäten nicht herum, schließlich gibt es viele Talente, die Beethoven und Schubert auf Spitzenniveau bieten.

Marc-André Hamelin ist den Exoten auf der Notenablage schon seit seiner Kindheit verbunden. Hamelins Vater, ein Pharmavertreter und Freizeitpianist, machte den Jungen mit den Werken von Godowsky bekannt. Die Liste von Hamelins Auszeichnungen ist lang, in Deutschland erhielt er zuletzt die Ehrenurkunde des Preises der Deutschen Schallplattenkritik. Seit kurzem komponiert Hamelin. Drei Etüden stellte er auf einer CD vor, die sich mit Werken anderer komponierender Pianisten, darunter Rachmaninow und Busoni, befasst. sad

Konzert am 27. Mai, Musikhochschule Saarbrücken (19 Uhr). Karten unter: Tel. (0 18 05) 280 133.

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