Peugeot setzt auf Diesel-Hybrid und Elektro

Saarbrücken. Für Peugeot Deutschland beginnt eine neue Ära. Erstmals in der Geschichte des Unternehmens steigt der Autohersteller in den kommenden Monaten fast zeitgleich in zwei neue Technologien ein, mit denen die Franzosen auf dem deutschen Markt ihre Marktanteile massiv ausbauen wollen

Saarbrücken. Für Peugeot Deutschland beginnt eine neue Ära. Erstmals in der Geschichte des Unternehmens steigt der Autohersteller in den kommenden Monaten fast zeitgleich in zwei neue Technologien ein, mit denen die Franzosen auf dem deutschen Markt ihre Marktanteile massiv ausbauen wollen. Dieser liegt nach Unternehmensangaben an der Saar derzeit bei 24,5 Prozent, bundesweit bei 3,4 Prozent.Diesel-Hybrid- und Elektro-Fahrzeuge sollen den Aufschwung bringen. "Ich glaube, die Autofahrer sind bereit, umzusteigen und sich mit neuen Antriebsformen auseinanderzusetzen", betont Peugeot-Deutschland-Chef Thomas Bauch (Foto: Peugeot) im Gespräch mit unserer Zeitung. Wer genauer hinschaut, kann die 508 Limousinen schon entdecken, die an der Saar getestet werden. Die offizielle Markteinführung ist für März 2011 vorgesehen. Der 508, erstmals mit Diesel-Hybrid-Technologie ausgestattet, soll den 407 ersetzen und durch erhöhten Komfort im Fahrzeug auch Käufer des Luxus-Segments ansprechen, die bisher eher auf den 607 gesetzt haben. Bei schonender Fahrweise könne man bis zu 40 Prozent Sprit sparen. Die neue Technologie kommt auch beim 3008 Van zum Einsatz. Der Hauptvorteil der Diesel-Hybrid-Technologie sei neben der Umweltfreundlichkeit die große Reichweite der Fahrzeuge. Außerdem würden die Vorteile von Elektro- und Dieselmotoren kombiniert. Peugeot habe die Diesel-Hybrid-Technologie im Konzern in den vergangenen fünf bis sieben Jahren entwickelt. Die Markteinführung startet in Frankreich, Deutschland und Skandinavien.

Voraussichtlich schon im Oktober 2010 bringt Peugeot als erster europäischer Hersteller mit dem iOn das erste viersitzige Elektroauto mit einer Lithium-Ionen-Batterie heraus. Reichweite: 130 Kilometer, Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h. Man kann die Autos an einer herkömmlichen 220-Volt-Steckdose innerhalb von sechs Stunden komplett aufladen. Bauch appelliert an die Bundesregierung, die Anschaffung solcher Autos zu fördern. Im europäischen Ausland werde die Anschaffung eines Elektro-Fahrzeugs mit 5000 bis 8000 Euro Zuschuss unterstützt.

Bauch äußert jedoch Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Aussage der Bundesregierung, Elektrofahrzeuge fördern zu wollen. Denn der Bund bekomme immer noch einen Großteil seiner Steuereinnahmen aus der Mineralölsteuer. Peugeot setzt daher bei Elektroautos vorerst auf Car-Sharing und Leasing-Konzepte. An der Saar stehen die Autos unter anderem in Form einer Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn zur Verfügung.

Nach guten Erfahrungen in Berlin testet Peugeot zudem sein neues Mobilitätskonzept "Mu by Peugeot" in weiteren Großstädten. Mit einer Prepaid-Karte können Autos, Transporter, Fahrräder, Scooter und anderes gemietet werden. Das Konzept berücksichtigt, dass immer mehr Menschen nicht ein Auto kaufen, sondern mehrere Verkehrsmittel nutzen.

2009 hat sich beim Absatz besonders der 207 mit seinen Modell-Varianten mit 57 000 verkauften Fahrzeugen durchgesetzt, so der Konzern. Im vergangenen Jahr dagegen sei das Geschäft mit Limousinen besser gelaufen.

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