Perfektion des Klanges: Kammerkonzerte-Finale mit Rivinius-Brüdern

Saarbrücken. Ehe im Oktober bereits zur neuen Spielzeit geladen wird, schloss das Rivinius-Klavierquartett am Freitag die Spielzeit 2009/10 der Saarbrücker Kammerkonzerte (SKK) im Großen Saal der Musikhochschule ab. Das Rivinius-Quartett gruppierte zwei Werke Schumanns um eine zeitgenössische Komposition Stephen Hartkes

Saarbrücken. Ehe im Oktober bereits zur neuen Spielzeit geladen wird, schloss das Rivinius-Klavierquartett am Freitag die Spielzeit 2009/10 der Saarbrücker Kammerkonzerte (SKK) im Großen Saal der Musikhochschule ab. Das Rivinius-Quartett gruppierte zwei Werke Schumanns um eine zeitgenössische Komposition Stephen Hartkes. Die Rivinius-Brüder führten zunächst ein Klavierquartett Schumanns auf, dessen Partitur man erst unlängst fand. So konnten sie sich rühmen, das Werk einstudiert zu haben, noch bevor es gedruckt wurde. Die Homogenität des Ensembles wurde oft gelobt. In der Tat erzielen die Brüder einen Klang, der so genau ausgearbeitet ist, dass das Ganze die klangliche Qualität des einzelnen beinahe zudeckt. Die auffallende Zurücknahme der Instrumente, die nicht die Melodie tragen, ließ sie allzu sehr zurücktreten. Die Technik mit feinsten, vor sich selbst ehrfürchtigen Bogenstrichen ließ die Tiefe des Werkes nur ahnen, aber nicht immer empfinden. War Gustavs Cello in seiner Vitalität noch wahrzunehmen, ließ Siegfrieds Geige, auch wo sie zu führen hatte, bisweilen den Glanz der großen Gesten vermissen, und von Benjamins Bratsche hätte man sich etwas mehr Farbe gewünscht. Auch bei Brahms' quasi als Solo für Cello komponiertem langsamen Satz aus seinem Op. 60 wollte sich der Einsatz von Siegfrieds Geige kaum durchsetzen. Sie ließ Brahms' Absicht in Stimmführung und Klangmomenten kaum erkennen. Insgesamt ein technisch vollkommener Vortrag, der bisweilen zu sehr an der Klangperfektion orientiert war. anw

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