Pendler-Kultur scheitert noch immer an Rahmenbedingungen

Merzig-Hilbringen. Nirgendwo in Europa pendeln so viele Berufstätige über die Grenze wie in der Großregion Saar-Lor-Lux - doch auch hier mangelt es für mehr berufliche Mobilität an Mehrsprachigkeit, gegenseitigen Bildungsabschlüssen und preisgünstigen Wohnungen

Merzig-Hilbringen. Nirgendwo in Europa pendeln so viele Berufstätige über die Grenze wie in der Großregion Saar-Lor-Lux - doch auch hier mangelt es für mehr berufliche Mobilität an Mehrsprachigkeit, gegenseitigen Bildungsabschlüssen und preisgünstigen Wohnungen.Bei einer Expertenrunde, zu der Kolpingwerk und Christliche Erwachsenenenbildung (CEB) gemeinsam mit Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) in Merzig geladen hatten, war schnell klar, dass der Weg für eine Pendler-Kultur noch lang ist.

"Wir haben zwar mehr grenzüberschreitende Mobilität, aber wenn wir einen Spezialisten suchen, der gut Deutsch, Französisch und Englisch spricht, stoßen wir sehr schnell an Grenzen", beklagte Joachim Betker, Chef des Smart-Autowerks im lothringischen Hambach. Auch Eures-Berater Thomas Schulz vom DGB-Landesbezirk Saarland bestätigte: "Die Unternehmen, die mehrsprachige junge Franzosen suchen, stehen Schlange." Minister Altmaier, der für mehr berufliche Mobilität in ganz Europa plädierte, regte ein Forschungsprojekt an, um die Probleme der Grenzgänger im Saar-Lor-Lux-Raum zu untersuchen und entsprechende Handlungsfelder zu erkennen. "Wir sind bereit für ein solches Projekt, Sie müssen uns nur sagen, an wen wir die Rechnung schicken dürfen", entgegnete CEB-Akademie-Geschäftsführer Gisbert Eisenbarth.

Peter Nagel, IHK-Geschäftsführer für Aus- und Weiterbildung, sagte, Fachkräftemangel müsse in der Region gelöst werden. Die EU solle Geld nicht nur für Schüler und Studenten sondern auch für einen Austausch von Azubis bereitstellen. ulo

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