Pauschalreisen auf dem Vormarsch

Berlin. Mit Rundum-Sorglos-Paketen, Preisnachlässen und besonders exotischen Reiseangeboten will die Tourismusbranche die Spuren der globalen Wirtschaftskrise hinter sich lassen

Berlin. Mit Rundum-Sorglos-Paketen, Preisnachlässen und besonders exotischen Reiseangeboten will die Tourismusbranche die Spuren der globalen Wirtschaftskrise hinter sich lassen. Nach den weltweiten Rückgängen im Krisenjahr 2009 sei im laufenden Jahr in Deutschland mit einer stabilen Zahl von Urlaubsreisen zu rechnen, sagte der Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV), Klaus Laepple, gestern zu Beginn der weltgrößten Tourismusmesse ITB in Berlin. Die Verbraucher könnten sich über fünf bis acht Prozent geringere Preise in den Katalogen freuen, darüber hinaus werde es aber keine Rabattschlachten geben. Mehr als 11 000 Aussteller zeigen neue Trends rund ums Reisen. Bis Sonntag werden rund 170 000 Besucher erwartet.Laut Deutschem Reiseverband (DRV) sind Pauschalreisen angesichts der Wirtschaftskrise wieder auf dem Vormarsch: Urlauber setzten vermehrt auf kalkulierbare Kosten und auf Sicherheit vor bösen Überraschungen. Rund jede zweite der 75,5 Millionen Urlaubsreisen der Bundesbürger sei 2009 von Veranstaltern organisiert worden. Die Reiseindustrie wird sich nach Einschätzung von Tourismus-Forschern auf eine zunehmende Aufspaltung der Nachfrage nach billigen und gut kalkulierbaren All-Inclusive-Angeboten und Luxusreisen einstellen müssen. "Die soziale Schere klafft auch im Tourismus immer weiter auseinander", hieß es bei der Vorstellung der Reiseanalyse des Forschungsinstituts Urlaub und Reisen. Die Gesamtzahl der Urlaubsreisen der Deutschen sei 2009 zwar fast unverändert geblieben. Jedoch hätten auch gut verdienende Einkommensschichten bei ihren Ausgaben im Urlaub gespart, selbst wenn sie häufiger unterwegs waren. Familien mit geringeren Einkommen seien zum Teil gar nicht in die Ferien gefahren. Beliebtestes Reiseziel der Deutschen sei mit einem Marktanteil von rund einem Drittel wieder Deutschland gewesen. Während der Studie zufolge etwas mehr Deutsche 2009 im eigenen Land urlaubten als im Vorjahr, verlor das Mittelmeer leicht an Anteilen. Camping im eigenen Land war besonders beliebt. 25 Millionen Übernachtungen von Gästen aus dem Inland gab es auf den Campingplätzen und damit 9,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Ausländische Gäste bescherten Deutschland 2009 laut DRV Einnahmen in Höhe von 24,6 Milliarden Euro, 2008 waren es 26,5 Milliarden. Die Deutschen gaben für ihre Reisen ins Ausland laut einer Commerzbank-Studie rund 60 Milliarden Euro aus, nach 61,5 Milliarden Euro im Jahr zuvor. dpa

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