Party-Reste

Meinung: Party-Reste

Meinung:
Party-Reste

Von Pia Rolfs

Wer zwei Teller Nudelsalat frühstückt, weiß, was die Stunde geschlagen hat: Er muss Party-Reste vertilgen. Denn von jeder Grill- oder Sommerparty bleibt etwas übrig, weil der Gastgeber die Menge meistens nach der Formel berechnet: Überlegen, wie viel jeder Gast bis zum Erreichen der Übelkeit maximal essen kann - und diese Gramm-Zahl mit drei multiplizieren. Trotzdem fühlt sich die gute Hausfrau schuldig, wenn bei der Feier nicht alles aufgegessen wurde. Deswegen bestraft sie sich und ihre Angehörigen oder Kollegen mit schonungslosem Reste-Essen. Egal, ob am Ende allen die Schnitzel oder Muffins zu den Ohren herauskommen.

Das wirkt wie ein Beitrag gegen die Lebensmittelverschwendung, ist im Grunde aber purer Selbstschutz vor dem grassierenden Sommerparty-Virus. Denn erst wenn er die letzte Frikadelle am dritten Tag danach heruntergewürgt hat, hat der Gastgeber das Feiern so satt, dass er so schnell nicht mehr einlädt.

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