Wohnkonzepte Paravents verbessern die Akustik in Mehrzweck-Räumen

Berlin · Gerade große Wohnflächen profitieren besonders von einer Unterteilung in funktional getrennte Bereiche. Das ermöglichen flexible Raumtrenner.

() Paravents schaffen neue Räume. Sie machen die Atmosphäre im Wohnzimmer gemütlicher, indem sie eine Fläche in kleinere Bereiche gliedern. Oder sie schaffen Orte, die bestimmten Dingen vorbehalten sind, etwa die Arbeitsecke, die man vom Bett aus nicht sehen möchte. Zusätzlich kann das Material für eine Verbesserung der Akustik sorgen, in dem mit Stoff bespannte Paneele Geräusche dämpfen. Gerade in den modernen offenen Grundrissen sind Raumteiler ein praktisches Möbelstück.

Wahlweise Papier oder ein Textil nutzen Stephanie Forsythe und Todd MacAllen für ihren Raumteiler „Softwall“ – ein ebenso ästhetisches wie zweckmäßiges Modell aus einer Wabenstruktur. Sie kann man wie eine Ziehharmonika auseinanderziehen und wieder zusammenschieben: Eine einzelne Faltwand ist komprimiert gerade mal so dick wie ein Buch, aber bei voller Ausdehnung bringt sie es auf gut 4,5 Meter Länge. „Man kann diese bewegliche Wand gekrümmt oder linear aufstellen“, erklärt MacAllen. „Darüber hinaus haben wir das System modular gedacht, es verfügt über magnetische Enden, um längere Trennwände und skulpturale Installationen zu ermöglichen.“ Softwall ist nicht nur leicht beweglich, sondern absorbiert auch Schall.

Der klassischen Vorstellung eines Paravents entspricht „Lola“ von Bodo Sperlein. Schönbuch produziert Varianten mit drei, vier oder fünf Elementen, an denen sich Haken, Ablagen oder Spiegel befestigen lassen. Auch das Modell Paravan für Arper setzt auf extra Funktionen. An den Raumteiler lassen sich zum Beispiel Regale, Garderoben-Elemente, Whiteboards, Zeitschriftenhalter und Steckdosen hängen.

Das spanische Studio Lievore Altherr hat rund um Paravan sogar eine umfangreiche Kollektion entworfen, die sich dank ihrer lärmabsorbierender Paneele besonders gut für Coworking Spaces oder Loungebereiche eignet. Einen vor allem dekorativen Charakter besitzt der Raumteiler „Loto“. Von weitem betrachtet sieht Francesco Rotas Entwurf für das Unternehmen Paola Lenti aus, als würden sich lauter Blütenköpfe aneinanderreihen. Tatsächlich handelt es sich um abgerundete quadratische Stahlrahmen in Sockeln aus Marmor, die mit Seilen in den verschiedenen Farben umwickelt sind. So entsteht der blumenartige Effekt.

So mancher Raumteiler hat sich bereits zum Klassiker gemausert, etwa Levante von Missoni Home. Das Modell, das es seit Jahren mit immer wieder anderen Stoffen gibt, beruht auf einem klassischen dreiteiligen Paravent, den Rosita Missoni vor Jahrzehnten auf einem Pariser Flohmarkt entdeckte. Das jüngste Exemplar trägt ein Muster, das von den Bildern der Malerin Sonia Delaunay inspiriert ist, hellgelb mit roten und blauen Kringeln.

Eine Reminiszenz an die Wiener Moderne ist der Paravent „Josef“ von Wittmann. Auf seinen vier Elementen kommen Stoff und Leder in uni und gestreift zum Einsatz. Das wohnliche Modell eignet sich, um Möbel davor zu inszenieren. Ein weiterer Klassiker entspricht dem Zeitgeist: „Brick Screen“ von Eileen Gray, der von ClassiCon reeditiert wird und aus einem Edelstahlgerüst und Paneelen mit Klavierlack besteht. Das Besondere an diesem Raumteiler ist seine Geschichte: Die Innenarchitektin Gray probierte ihre Entwürfe stets in ihrem eigenen Haus aus. Das in den 20er Jahren errichtete Gebäude hatte bereits den heute als so modern geltenden offenen Grundriss. Und natürlich, war hier dieser Raumteiler auch schon praktisch.

(dpa)
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