Wirbel um Nazi-Vergangenheit von Königin Silvias Vater
Stockholm. Das schwedische Königshaus kommt nicht zur Ruhe. Kurz nach Berichten über angebliche Stripbar-Besuche und eine Affäre von König Carl XVI. Gustaf ist Königin Silvia wegen der Nazi-Vergangenheit ihres deutschen Vaters Walther Sommerlath erneut in die Schlagzeilen geraten
Stockholm. Das schwedische Königshaus kommt nicht zur Ruhe. Kurz nach Berichten über angebliche Stripbar-Besuche und eine Affäre von König Carl XVI. Gustaf ist Königin Silvia wegen der Nazi-Vergangenheit ihres deutschen Vaters Walther Sommerlath erneut in die Schlagzeilen geraten. Nach einem Bericht des Senders TV4 von Sonntagabend soll Sommerlath 1939 einen "arisierten" jüdischen Betrieb übernommen und darin angeblich Kriegsausrüstung produziert haben.Der Hof in Stockholm erklärte nach der Ausstrahlung, die Königin sehe "keinen Anlass, den Inhalt der Sendung zu kommentieren". Weiter hieß es zu der seit längerem bekannten Mitgliedschaft des Vaters in der Nazi-Partei NSDAP: "Natürlich bedauert die Königin, dass ihr Vater 1934 der nationalsozialistischen Partei beigetreten ist. Davon hat die Königin erst als Erwachsene erfahren und deshalb nie die Möglichkeit gehabt, darüber mit ihrem Vater zu diskutieren."
Während die Königin schweigt, äußerte sich ihr in Belgien lebender Bruder Ralf de Toledo Sommerlath. Die Familie sei "außer sich", sagte er. "Natürlich" habe er nach der Sendung mit seiner Schwester darüber gesprochen, die den Film gesehen habe. Zu ihrer Reaktion sagte er: "Das kann sich wohl jeder vorstellen. Wir waren alle Kinder damals oder noch gar nicht geboren." dpa