Unvergessen bis heute: Bayerns "Märchenkönig"

Berg/München. Er war ein großer König, keine Frage. Über 1,90 Meter maß Ludwig II., so stattliche Männer gab es im 19. Jahrhundert selten. Doch auch wenn die Körpergröße des gestern vor 125 Jahren verstorbenen Bayern-Monarchen unumstritten ist - von der Geburt mit einem womöglich fingierten Datum bis hin zu seinem unaufgeklärten Tod am 13

 Ludwig II. starb 1886 unter ungeklärten Umständen. Foto: dpa

Ludwig II. starb 1886 unter ungeklärten Umständen. Foto: dpa

Berg/München. Er war ein großer König, keine Frage. Über 1,90 Meter maß Ludwig II., so stattliche Männer gab es im 19. Jahrhundert selten. Doch auch wenn die Körpergröße des gestern vor 125 Jahren verstorbenen Bayern-Monarchen unumstritten ist - von der Geburt mit einem womöglich fingierten Datum bis hin zu seinem unaufgeklärten Tod am 13. Juni im Jahr 1886 im Starnberger See ranken sich bis heute zahlreiche Mythen um den "Kini" (bayerisch für König).Zu seinem 125. Todestag haben gestern hunderte Menschen an den früheren bayerischen Herrscher - den "Märchenkönig" Ludwig II - erinnert. Zur Gedenkfeier in Berg am Starnberger See am Pfingstmontag kamen viele Trachten- und Schützenvereine. Auch die Familie war da. Beim Gedenkgottesdienst saß der Chef des Hauses Wittelsbach, Franz Herzog von Bayern, in der ersten Reihe. Vor 125 Jahren war der damalige König Ludwig II. unter nie geklärten Umständen im Starnberger See ertrunken. Mit ihm starb ebenfalls sein Psychiater Bernhard von Gudden, der den glücklosen Monarchen noch kurz zuvor für verrückt erklärt hatte.

Der Abt von St. Bonifaz und Kloster Andechs, Johannes Eckert, würdigte Ludwig II. als Menschen mit göttlicher Inspiration, der im Spannungsfeld zwischen Ideal und Wirklichkeit gelebt habe. "Was macht Ludwig II. zum Märchenkönig?", fragte er. "Sind es nicht unsere eigenen, unerfüllten Träume?" Ludwig sei im wahrsten Sinne des Wortes "verrückt" gewesen - "entrückt in eine andere Wirklichkeit".

Zum 125. Todestag fand gestern Nachmittag in der Münchner Jesuitenkirche St. Michael noch ein Gottesdienst mit Erzbischof Kardinal Reinhard Marx zu Ehren "Kinis" statt. Die dortige Fürstengruft, in der Ludwig II. begraben ist, war geöffnet, das Interesse der Besucher war gering. Nur rund 100 Menschen haben die Gruft besucht. afp/dpa

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