Tuberkulose bleibt ein Killer

Berlin. Tuberkulose bleibt nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem in Deutschland. Bei Kindern steigen die Infektionszahlen sogar an. Nach den jüngsten Zahlen erkrankten 2011 in der Bundesrepublik 4317 Menschen an Tuberkulose, 162 starben daran

Berlin. Tuberkulose bleibt nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem in Deutschland. Bei Kindern steigen die Infektionszahlen sogar an. Nach den jüngsten Zahlen erkrankten 2011 in der Bundesrepublik 4317 Menschen an Tuberkulose, 162 starben daran. Im Vergleich zum Jahr 2010 mit 4388 registrierten Erkrankungen und 161 Toten sind die Zahlen damit recht konstant geblieben. Bis 2008 waren sie hingegen deutlich zurückgegangen, teilte das RKI gestern zum Welttuberkulosetag am 24. März mit.Bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren gebe es seit einigen Jahren immer mehr Ansteckungen in Deutschland. Die Zahlen seien von 2009 mit 142 registrierten Fällen über 2010 mit 160 Fällen bis zum Jahr 2011 auf 179 junge Patienten geklettert.

Insgesamt starben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2011 rund 1,4 Millionen Menschen daran, die meisten in Afrika. Damit zählt Tuberkulose neben Aids und Malaria zu den drei größten Killern unter den übertragbaren Krankheiten. Für das RKI gehört die Tuberkulose in Deutschland zu den Infektionserregern mit hoher Bedeutung für die Gesundheit der Bevölkerung. Sie erfordert nach einem Nachweis sofort umfassende Eingriffe, um weitere Ansteckungen zu verhindern. Für Patienten bedeutet Tuberkulose eine langwierige Therapie über Monate hinweg. Eine Impfung gibt es bis heute nicht.

Darüber hinaus bleibt Tuberkulose in Deutschland vor allem ein Großstadtphänomen. So liegt Berlin mit 9,3 Erkrankungen pro 100 000 Einwohner an der Spitze der Bundesländer, die wenigsten registrierte Schleswig-Holstein mit 2,7. Seit der Entdeckung des Erregers durch Robert Koch 1882 bleibt das Lungenleiden auch eine Krankheit der sozial Schwächeren, so das RKI. dpa

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