Britisches Königshaus Plauderei über das royale Liebesglück

London · Im Mai werden die Hochzeitsglocken für Prinz Harry und US-Schauspielerin Meghan Markle läuten.

 Selbstbewusst, stolz und sympathisch wirkt Prinz Harrys Braut im BBC-Interview. Darin bezeichnete Meghan Markle Königin Elisabeth II. als eine „unglaubliche Frau“.

Selbstbewusst, stolz und sympathisch wirkt Prinz Harrys Braut im BBC-Interview. Darin bezeichnete Meghan Markle Königin Elisabeth II. als eine „unglaubliche Frau“.

Foto: dpa/BBC

Die Spekulationen liefen schon, bevor überhaupt die Verlobung verkündet war. Wann genau werden Prinz Harry und Meghan Markle vor den Altar treten? Seit das Paar am Montag von seinem Liebesglück, dem Antrag und ihrem Ring erzählte, rätselten die Briten über Details der royalen Traumhochzeit. Gestern Nachmittag gab der Kensington-Palast dann bekannt: Der 33-jährige Prinz und die 36 Jahre alte US-Amerikanerin werden im Mai nächsten Jahres in der St.-George‘s-Kapelle auf Schloss Windsor heiraten. Das Großereignis werde von der königlichen Familie bezahlt, hieß es. Zuvor werde Markle zusätzlich die britische Staatsbürgerschaft annehmen und als Mitglied in die Church of England aufgenommen.

Seit Montag feiert die Presse die Verlobung mit romantischen Überschriften und Fotos eines strahlenden Paares. „Die Sterne standen in der richtigen Konstellation“, so nannte es Harry, Fünfter der Thronfolge, und die Medien nahmen das Bild gerne auf. Tatsächlich wird die Heirat als Schritt in eine moderne Ära bei den Windsors betrachtet. Die 36-jährige Markle ist US-Amerikanerin, geschieden, hat als erstes Mitglied der königlichen Familie überhaupt afroamerikanische Wurzeln und eine Vergangenheit als Schauspielerin. Was das Paar aber von Anfang an verband, war das humanitäre Engagement, das beiden so am Herzen liegt, wie Harry und Meghan in einem BBC-Interview verrieten.

21 Minuten lang hatten die Frischverlobten am Montagabend ungewöhnlich offen und locker über ihr Liebesglück geplaudert. Da erfuhr der Zuschauer etwa, dass – während in der Küche ein Hähnchen fürs Abendessen brutzelte – Harry zu Hause im kleinen Nottingham Cottage auf die Knie ging, um ihr den Antrag zu machen. Sie habe ihn nicht einmal ausreden lassen, sondern sofort Ja gesagt, fiel ihm die Amerikanerin abermals ins Wort. „Es war eine wunderbare Überraschung, so süß und natürlich, einfach romantisch.“ Die 36-Jährige wirkte während des Gesprächs selbstbewusst, stolz und sympathisch, strahlte eine erfrischende Aufgeschlossenheit, die man bei den so traditionsbewussten und stets auf Zurückhaltung bedachten Royals sonst vermisst.

Der Gegensatz zum steifen Verlobungsinterview von Prinz William und Herzogin Catherine, die als künftiger König und künftige Königin perfekt die reservierte britische Oberschicht verkörperten, hätte größer nicht sein können. Harry und Meghan dagegen plauderten darüber, wie sie von einer gemeinsamen Freundin vor etwa eineinhalb Jahren verkuppelt wurden, wie sie „als Team“ den Einsatz für wohltätige Zwecke intensivieren wollen und wie sie sich nach nur zwei Verabredungen in London bei einem Campingurlaub in Botswana besser kennenlernten.

Natürlich kam auch die Frage, ob die Schauspielerin schon Königin Elizabeth II. getroffen habe. Hat sie. Und nannte die Monarchin dann auf eher unbritische Art eine „unglaubliche Frau“, überhaupt fand sie die ganze Familie „amazing“, „fantastisch“, das klingt ebenfalls eher amerikanisch. Beobachter verwiesen nach dem Interview immer wieder auf ihre Herkunft von der anderen Seite des großen Teichs, sogar ihr Lächeln wurde zum Thema auf der Insel. „Die Zähne sind einfach ein bisschen zu weiß“, meinte ein Kommentator.

Die Briten freuen sich auf die anstehende Hochzeit, mögen das Unkonventionelle an Meghan, müssen sich aber dennoch erst an die direkte Art und die Gefühlsdemonstration eines künftigen Mitglieds der Königsfamilie gewöhnen. Dabei klang es sympathisch, wie das Paar erzählte, dass beim Tee mit der Queen deren geliebte Corgis bereits zu Meghans Füßen gelegen seien. Harry witzelte, dass er dagegen seit 33 Jahren von den Schoßhunden der Großmutter nur angebellt werde. Bei seiner Verlobten aber wäre überhaupt nichts passiert – „nur Schwanzwedeln“.

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