Festnahmen Razzia gegen illegalen Handel mit Risiko-Böllern

Köln · (dpa) Die Bilder aus Bad Berleburg wirken wie ein vorgezogenes Silvesterfeuerwerk. Es knallt, Funken schlagen und eine Rauchsäule steigt auf. Allerdings ist alles abgesperrt, zahlreiche Polizisten beobachten die Böllerei aus sicherer Entfernung: Hier wird beschlagnahmter Sprengstoff kontrolliert gesprengt – das Spektakel ist das Ergebnis einer großangelegten Razzia gegen den illegalen Handel mit gefährlichen Feuerwerkskörpern.

Allein in Deutschland wurden bei der Aktion 53 Wohnungen und Sprengstofflager durchsucht, wie am Freitag die Kölner Staatsanwaltschaft mitteilte. Europaweit wurden demnach 57 Verdächtige festgenommen. Ein Onlineshop für Pyrotechnik in Polen hatte den Verdacht der Ermittler geweckt. Dort sollen die Beschuldigten Feuerwerk der höchsten Gefahrenklassen gekauft haben, ohne eine Erlaubnis dafür zu haben. Die Fahnder beschlagnahmten insgesamt gut 27 000 Feuerwerkskörper mit 315 Kilogramm Sprengstoffmasse. Auch Waffen und Drogen wurden sichergestellt. Auf dem Weg zu Käufern fingen die Ermittler 74 Pakete mit gefährlichen Böllern ab. Der Inhalt sei „absolut lebensgefährlich“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. An den Durchsuchungen am Mittwoch und Donnerstag waren Zollfahndungsämter mehrerer Bundesländer beteiligt. Für die Razzia arbeiteten die Ermittler über die Grenzen hinaus zusammen, auch in Polen und den Niederlanden schlugen sie zu.

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