Griechen weisen Kritik im Mordfall Maria L. zurück

Athen · Im Streit um den mutmaßlichen Mörder der Freiburger Studentin Maria L. haben die griechischen Behörden Kritik zurückgewiesen. Die Fingerabdrücke des Verdächtigen Hussein K. seien 2013 in die EU-Datenbank für biometrische Daten von Asylbewerbern eingestellt worden, teilten sie gestern mit. Über diese Datenbank hätte der Verdächtige identifiziert werden können. Griechenland stand zuvor in der Kritik , weil es den Mann trotz Verstößen gegen Auflagen nicht international zur Fahndung ausgeschrieben hatte.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU ) sprach am Donnerstag von einem "sehr ärgerlichen Vorgang". Der Verdächtige hatte sich Ende 2015 in Deutschland als Asylsuchender registrieren lassen. Einige Wochen zuvor war er vorzeitig aus griechischer Haft entlassen worden, die er wegen versuchten Mordes an einer Frau 2013 verbüßen musste. Weil er in der Folge gegen Melde- und Bewährungsauflagen verstieß, hatten ihn die griechischen Sicherheitsbehörden zu diesem Zeitpunkt national bereits zur Fahndung ausgeschrieben. Ein internationales Fahndungsersuchen, das die deutsche Polizei bei dessen Antragstellung in der Bundesrepublik hätte alarmieren können, gab es aber nicht.

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