„Geschmackloses“ Absturz-Gutachten von Vater Lubitz

Berlin · Mit provokanten Aussagen am Jahrestag der Germanwings-Katastrophe hat die Familie des Todespiloten Andreas Lubitz neue Wunden gerissen. Hinterbliebene der Opfer reagierten verärgert, die Fachwelt wies die erhobenen Vorwürfe gegen die offiziellen Ermittlungen zurück. Für die Behörden steht weiterhin fest: Der Co-Pilot hat die Maschine mit 150 Insassen vor zwei Jahren vorsätzlich gegen einen Felsen gesteuert. Günter Lubitz, der Vater des Co-Piloten aus Montabaur im Westerwald, erklärte gestern in Berlin hingegen, alle Ermittlungsbehörden hätten sich "auf einen an Depressionen erkrankten Menschen konzentriert und andere Aspekte vernachlässigt". Es sei nicht erwiesen, dass sein Sohn den Jet absichtlich ins Felsmassiv gelenkt habe. "Wir sind auf der Suche nach der Wahrheit."

 Günter Lubitz, der Vater des Co-Piloten, gestern in Berlin. Foto: dpa

Günter Lubitz, der Vater des Co-Piloten, gestern in Berlin. Foto: dpa

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Diese Aussagen ausgerechnet am zweiten Jahrestag der Katastrophe wurden von Opfer-Vertretern als "Affront" und "geschmacklos" bezeichnet. Die kritisierten Ermittler im In- und Ausland wiesen die Vorwürfe scharf zurück - ebenso die Pilotenvereinigung Cockpit. Auch die Bundesregierung erklärte, sie habe keine Zweifel an den Ermittlungsergebnissen.

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