Die beste Partie im Königreich

London · Er hat elf Milliarden Euro und den Titel geerbt: Hugh Grosvenor, Earl of Westminster, ist 25 und der neue Star am Adelshimmel. Der Junggeselle mit bestem Draht zu den Royals gilt nun als Englands beste Partie.

Prinz Harry bekommt Konkurrenz. Die Rolle des begehrtesten Junggesellen des Königreichs ist an seinen Freund Hugh Grosvenor gefallen. Der 25-Jährige hat nach dem überraschenden Tod seines 64-jährigen Vaters Gerald Cavendish Grosvenor am Dienstag nicht nur ein Vermögen von geschätzten 9,35 Milliarden Pfund (umgerechnet rund elf Milliarden Euro ) geerbt, sondern auch den Titel des Herzogs von Westminster. Der Aristokrat ist der drittreichste Brite im Land und laut "Forbes" in seiner Altersklasse der U-30 sogar der reichste Mensch der Welt. Zählt man sein passables, bübisches Aussehen hinzu, dürfte der siebte Herzog von Westminster jetzt als die beste Partie des Königreichs gelten.

Die Grosvenors (Wappenmotto: "Tugend, nicht Herkunft") kamen einst im Tross des Normannen im Jahr 1066 ins Land und haben in den letzten tausend Jahren Reichtümer über Reichtümer angehäuft. Heute gehören der Familie unter anderem riesige Ländereien in Schottland, Einkaufszentren in Stockholm, Appartementblöcke in Tokio und, wie ein Kolumnist nicht ganz im Scherz schrieb, "halb London ". Naja, nicht ganz die Hälfte, aber immerhin 121 Hektar Grundbesitz in den noblen Stadtvierteln Mayfair und Belgravia.

Die Milliarden erbt jetzt Hugh, weil er der einzige Sohn der Familie ist. Die Schwestern Tamara, Edwina und Viola sind von der Erbfolge ausgeschlossen, weil Titel und Vermögen von Aristokraten in England nur an den ältesten männlichen Nachfolger weitergegeben werden. Für das Königshaus selbst ist die Primogenitur kürzlich abgeschafft worden, für die restlichen Adelsfamilien im Land gilt sie aber noch.

Hugh Grosvenor mag zwar der reichste Erbe im Land sein, aber sein Vater hat dafür gesorgt, dass er mit beiden Beinen auf dem Boden blieb. Erzogen wurde er in der lokalen staatlichen Grundschule und später auf einer Privatschule in der Nähe des Familiensitzes Eaton Hall in der Grafschaft Cheshire, so dass er jeden Tag zu Hause schlafen konnte. Hugh und seine Schwestern wurden ferngehalten von Bällen der Standesgenossen oder von Partys des Londoner Jetsets. Hugh studierte an der nicht so angesagten Universität von Newcastle Landbewirtschaftung und arbeitete zuletzt als Kundenbetreuer bei einem Bio-Unternehmen in London .

Nur zwei Mal geriet der Familienerbe ins Rampenlicht. Das erste Mal anlässlich der extravaganten Festivitäten zu seinem 21. Geburtstag: Rund 800 Gäste wurden auf Eaton Hall begrüßt, darunter Prinz Harry. Gut fünf Millionen Pfund soll Hughs Geburtstagsfeier seinen Vater gekostet haben. Beim zweiten Mal wurde die Nation auf ihn aufmerksam, als er als jüngster Taufpate von Prinz George benannt wurde. Die Connections zwischen den Grosvenors und der Königlichen Familie sind traditionell eng. Die Queen ist eine Freundin von Hughs Mutter, sein Vater war einst der Mentor von Prinz William.

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