„Der Lärm ist nicht ohne“

Jetskifahren und Kitesurfen liegt im Trend. Die Grünen sorgen sich um die Folgen und wollen von der Bundesregierung wissen, was sie davon hält. Warum, verriet Verkehrsexpertin Valerie Wilms gegenüber SZ-Korrespondent Hagen Strauß.

Frau Wilms, was haben die Grünen gegen Jetski-Fahrer und Kite-Surfer?

Wilms: Grundsätzlich nichts. Die Frage ist, wie man diesen Sport in Deutschland ausübt.

Das heißt?

Wilms: Jetskis werden vor allem auf der Ostsee gefahren. Die Lärmbelästigung ist nicht ohne. Kitesurfen wird an der Nordsee und somit auch im Nationalpark Wattenmeer betrieben. Ich frage mich, ob das so sein muss.

Heißt das, Sie wollen den Wassersport einschränken?

Wilms: Es geht um den Ausgleich unterschiedlicher Interessen. Ich will nichts verbieten. Aber der Wunsch nach Vergnügen und Freizeitgestaltung auf dem Wasser muss in Einklang gebracht werden mit dem Wunsch, sich am Strand zu erholen und nicht von irgendeinem Lärm geplagt zu werden. Außerdem gilt es, die Belange des Natur- und Umweltschutzes zu berücksichtigen. Wie den Erhalt des Wattenmeeres. Kitesurfen und Jetskifahren können erhebliche negative Folgen auf die Tier- und Pflanzenwelt an der Küste mit sich bringen.

Also doch eine Beschränkung?

Wilms: Kürzlich ist die Landesregierung Schleswig-Holstein ja schon vorgeprescht, das Kitesurfen durch den Bund im Nationalpark Wattenmeer beschränken zu lassen. Mir geht es zunächst darum, mehr Verständnis füreinander und für die Natur zu wecken.

Trotzdem: Mit ihrem Vorstoß werden Sie sich nicht viele Freunde bei den Wassersportlern machen.

 Jetskis sind zu laut und schaden Mensch und Umwelt, fürchten die Grünen. Foto: Kästle/dpa

Jetskis sind zu laut und schaden Mensch und Umwelt, fürchten die Grünen. Foto: Kästle/dpa

Foto: Kästle/dpa

Wilms: Ich glaube, die Wassersportler wären - wie alle anderen Freizeitsportler auch - gut beraten, darüber nachzudenken, wie man aufeinander zugehen kann. Jetskis müssen leiser werden. Auch sollten wir uns Gedanken machen, wie wir die Natur am besten schützen können. Damit wäre allen geholfen. Denn eine intakte Natur an den deutschen Küsten gefällt nicht nur Wassersportlern.

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