Blutiger Messerstreit um Ex-Nationalspieler: Angeklagte muss in Haft

München · Die Verlobte eines Hamburger Millionärs muss ihr Luxusleben wohl gegen eine Gefängniszelle tauschen. Das Landgericht München I verurteilte die 34-Jährige gestern zu viereinhalb Jahren Haft wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung. Die Mutter dreier Kinder hatte zugegeben, einen Wiesn-Gast im vergangenen Jahr mit einem Klappmesser verletzt zu haben. Der Mann hatte ihren Bekannten, den Ex-Fußballnationalspieler Patrick Owomoyela , zuvor heftig rassistisch beleidigt.

Der Lastwagenfahrer erlitt eine schwere Stichwunde, verlor viel Blut, ihm musste die Milz entfernt werden. Die Frau ging nach der blutigen Auseinandersetzung in die Nobeldisco P1 und feierte weiter. Die Verteidiger hatten stets von Notwehr gesprochen und auf Freispruch plädiert. Sie kündigten an, das Urteil "sehr wahrscheinlich" anzufechten und vor den Bundesgerichtshof in Karlsruhe zu ziehen.

"Die Angeklagte handelte mit Tötungsvorsatz", begründete der Vorsitzende Richter Norbert Riedmann sein Urteil. "Sie bringt die Tasche auf, sie bringt das Messer raus, sie macht es auf, sie sticht zu." In dem Verhalten könne er keine Anhaltspunkte für eine Panik erkennen. Der Prozess hatte auch deshalb Schlagzeilen gemacht, weil der Verlobte der Frau nach Auffassung des Gerichtes mehrfach versuchte, Zeugen zu kaufen. Gegen ihn läuft ein Ermittlungsverfahren.

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