Banges Warten auf die Signale vom Mars

Moskau · Mit Spannung haben die Raumfahrtbehörden von Europa und Russland gestern Abend auf Signale vom Mars gewartet. Der Funkkontakt sollte darüber Auskunft geben, ob die Partneragenturen Esa und Roskomos erstmals eine gemeinsame Sonde auf dem Roten Planeten landen konnten. Die Flugleitzentrale hatte bereits zuvor mitgeteilt, dass eine präzise Vorhersage der Uhrzeiten für eine Lande-Bestätigung aus technischen Gründen nicht möglich sei. "Wir müssen noch ein bisschen warten, was mit dem Testlander passiert", sagte Esa-Chef Jan Wörner in Darmstadt.

Eine zunächst genannte Frist von 18.30 Uhr MESZ verstrich, ohne dass die Forscher eine eindeutige Bestätigung vom Zustand der Sonde erhielten. Zwar galt grundsätzlich als möglich, dass das Modul "Schiaparelli" auf dem Mars gelandet ist. Entscheidend war aber, ob es Signale funkt, die auf der Erde gemessen werden. "Schiaparelli" sollte gegen 16.45 Uhr MESZ mit einem Tempo von sechs Kilometer pro Sekunde in die Atmosphäre eintreten. Vorgesehen war, dass ein Fallschirm die 600 Kilogramm schwere Sonde auf 250 Meter pro Sekunde abbremst. Das Modul sollte dann nach einem kurzen Einsatz seiner Triebwerke im freien Fall die Oberfläche erreichen. Eine "verformbare Struktur, die der Knautschzone eines Autos ähnelt", fängt die Wucht des Aufpralls auf, plante die Esa.

"Schiaparelli" und der Satellit "Trace Gas Orbiters" (TGO) waren vor sieben Monaten vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet.

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