200 Jahre Fahrrad Wie das Ur-Fahrrad ins Saarland kam

Saarbrücken · Das historische Gefährt inspiriert die Wissenschaft.

 Fahrrad-Nachbauer Holger Hermanns.

Fahrrad-Nachbauer Holger Hermanns.

Foto: Holger Hermanns

(low) Einige Fahrrad-Verrückte aus dem Saarland hat schon vor einiger Zeit der Gedanke nicht losgelassen, das Original-Velo, das Karl Freiherr von Drais vor 200 Jahren als Laufrad entwickelt hat, nachzubauen. Treibende Kraft war der Regierungsangestellte Martin von Hohnhorst, der alles sammelte, was er über das Ur-Rad in Erfahrung bringen konnte. Er besuchte die historische Fahrrad-Sammlung und beschäftigte  sich mit der Biografie des Fahrrad-Erfinders (Hans-Erhard Lessing: Automobilität — Karl Drais und die unglaublichen Anfänge).

Als von Hohnhorst den Informatik-Professor Holger Hermanns von der Universität des Saarlandes kennenlernte, hatten sich zwei Gleichgesinnte gefunden. Hermanns entwickelt mit seinem Team schon seit langem Software-Lösungen,  die dafür sorgen sollen, dass Elektro-Fahrräder technisch sicherer werden.

Die Forschung mit der Historie zu verbinden, das war für die Wissenschaftler die zündende Idee. Da Hermanns gerade einen mit 2,4 Millionen Euro dotierten Forscherpreis gewonnen hatte, war auch die Finanzierung des Ur-Rades gesichert, das allerdings mit einem Elektro-Motor ausgestattet wurde.

Die begeisterten Fahrrad-Bauer entschieden sich für einen Rahmen, der in seiner heutigen, dritten  Version aus mehrschichtig geleimtem Vollholz besteht. Der  erste, leichter gebaute Prototyp hielt die Computermesse Cebit 2016 in Hannover nicht durch. Als sich ein beleibter Herr auf den Sattel setzte „krachte das Rad  zusammen“, erinnert sich Hermanns.

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