19-Jährige wegen Tötung ihres Babys verurteilt

Berlin · Eine 19-Jährige ist nach dem Tod ihres Neugeborenen zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Die damalige Abiturientin habe ihr Baby nach einer heimlichen Geburt in Berlin gezielt mit einem Handtuch bedeckt, begründete das Landgericht Berlin am Freitag. Die Angeklagte sei des Totschlags schuldig. Sie habe ihre eigene Lebensplanung über das Wohl ihres Kindes gestellt. "Die Tötung war die konsequente Fortsetzung einer verheimlichten Schwangerschaft, an deren Ende es kein Kind geben durfte", hieß es in dem Urteil.

Die damals 18-Jährige hatte im Dezember 2015 in ihrem Kinderzimmer in der elterlichen Wohnung im Stadtteil Friedenau unbemerkt ein laut Anklage gesundes und lebensfähiges Mädchen zur Welt gebracht. Es erstickte kurz nach der Geburt. Im Prozess hatte die Angeklagte aus einer Akademikerfamilie erklärt, sie habe ihre Schwangerschaft verdrängt. Es sei ihr "peinlich und unangenehm" gewesen, darüber zu reden. Sie habe ihr Kind aber nicht töten wollen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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