Sex statt Sport am Abend

Kassel. Der Mensch verschläft fast ein Drittel seines Lebens. Doch erst seit wenigen Jahrzehnten gibt es eine breite Schlafforschung. Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) in Kassel haben nun 1500 Forscher auch die Frage diskutiert, was für einen erholsamen und gesunden Schlaf wichtig ist

 Im Schnitt schlafen die Deutschen 7,1 Stunden. Foto: dpa

Im Schnitt schlafen die Deutschen 7,1 Stunden. Foto: dpa

Kassel. Der Mensch verschläft fast ein Drittel seines Lebens. Doch erst seit wenigen Jahrzehnten gibt es eine breite Schlafforschung. Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) in Kassel haben nun 1500 Forscher auch die Frage diskutiert, was für einen erholsamen und gesunden Schlaf wichtig ist.

"Früher dachte man, dass Schlafstörungen eine Folge anderer Erkrankungen sind. Heute weiß man, dass es oft umgekehrt ist: Viele Krankheiten verstärken sich oder existieren gar nur, weil der Betroffene schlecht schläft", sagt DGSM-Chef Geert Mayer. "Gerade Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben oft ihre Ursache in schlechtem Schlaf über längere Zeiträume hinweg. Wir haben außerdem einen signifikanten Zusammenhang zwischen Schlafstörungen und Krankheiten wie Demenz oder Parkinson festgestellt", sagt der Neurologie-Professor aus Schwalmstadt (Hessen). So hätten 69 Prozent der Parkinson-Patienten laut einer Studie früher Schlafstörungen gehabt.

Die beginnen oft schon im Kindesalter: "Etwa 40 Prozent aller Kleinkinder haben schon Schlafstörungen. Das nimmt mit der Zeit ab, aber die größeren Kinder leiden dann unter Tagesmüdigkeit. Im Gymnasialalter ist das jeder Dritte", erklärt Alfred Wiater, Chefarzt der Kinderklinik Köln-Porz. Damit Kinder gut schlafen, sollte ihr Medienkonsum eingeschränkt werden, rät Wiater: "Schon eine Stunde am Tag vor dem Fernseher oder dem Computer kann zu Schlafstörungen führen." Doch auch das Wann und Was sei entscheidend: "Kurz vor dem Schlafen noch ein spannender Film verzögert das Abschalten."

"Vier Stunden die Männer, fünf die Frauen. Und sechs die Dummköpfe", soll Napoléon Bonaparte, der angeblich mit noch weniger auskam, über den Schlaf gesagt haben. "Es gibt keine feste Regel, nicht einmal eine Faustregel", sagt hingegen Schlafmediziner Mayer. "Oft kommen alte Leute und wollen ihre acht Stunden schlafen, dabei braucht ihr Körper das nicht. Andere klagen, dass sie nach neun Stunden erst ausgeschlafen sind, und auch das ist völlig normal." Und aus Statusgründen als dynamischer, kraftvoller "Wenigschläfer" gelten zu wollen, könne gefährlich werden: "Jeder Mensch braucht seinen Schlaf. Und wir haben keine Hinweise, dass man sich eine kürzere Schlafzeit antrainieren kann." Der Durchschnittsdeutsche schläft am Tag 7,1 Stunden lang.

Damit dieser Schlaf erholsam ist, empfehlen die Schlafmediziner eine gesunde Ernährung und viel Bewegung. Vor dem Zu-Bett-Gehen sollte man es aber ruhig angehen lassen: "Sport oder andere Aufregung schüttet Hormone aus, die den Körper innerlich noch wach halten", warnt Mayer. Eine Ausnahme gebe es, die immer noch nicht ganz erforscht sei: "Sex. Wir vermuten die positiven Auswirkungen deshalb, weil der Körper zwar aufgeregt, aber dann entspannt ist."

 Im Schnitt schlafen die Deutschen 7,1 Stunden. Foto: dpa

Im Schnitt schlafen die Deutschen 7,1 Stunden. Foto: dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
13er-Wette:0-0-2-1-1-2-2-1-1-1-1-1-1Auswahl-1-2-19-20-37-40wette:Zusatzspiel: 14Zahlen-1-10-21-25-35-36lotto:Zusatzzahl: 38Superzahl:9Super 6:920 777Spiel 77:7 791 580Französisches LottoMontags-7-15-31-43-48Ziehung:Zusatzzahl: 3Jokerzahl:3 684 075GEWINNQU
13er-Wette:0-0-2-1-1-2-2-1-1-1-1-1-1Auswahl-1-2-19-20-37-40wette:Zusatzspiel: 14Zahlen-1-10-21-25-35-36lotto:Zusatzzahl: 38Superzahl:9Super 6:920 777Spiel 77:7 791 580Französisches LottoMontags-7-15-31-43-48Ziehung:Zusatzzahl: 3Jokerzahl:3 684 075GEWINNQU
Die Musikerin Nena (48, Foto: dpa) wird für ihr Engagement für Kinder mit dem Ehrenpreis des Deutschen Kinderpreises 2008 geehrt. Über die Musik hinaus setze sich die Sängerin seit Jahren mit unterschiedlichen Projekten für die Jüngsten ein, sagte ein Spr
Die Musikerin Nena (48, Foto: dpa) wird für ihr Engagement für Kinder mit dem Ehrenpreis des Deutschen Kinderpreises 2008 geehrt. Über die Musik hinaus setze sich die Sängerin seit Jahren mit unterschiedlichen Projekten für die Jüngsten ein, sagte ein Spr