Ich sehe meine Oma vor mir. Kopfschüttelnd: „Die Jugend von heute“, sagt sie immer. Meist dann, wenn sie wieder ein Wort gehört hat, das sie nicht versteht. Aber wer sagt schon „Fly sein“ für etwas, das besonders abgeht? Das kann doch keiner verstehen oder doch? Junge Menschen wohl schon. Jedes Jahr sucht der Langenscheidt-Verlag in München das Jugendwort des Jahres. In einer Umfrage konnten Sprach-Künstler abstimmen. Morgen entscheidet dann eine über 20-köpfige Jury aus Jugendlichen und Erwachsenen, wie zum Beispiel Sprachwissenschaftlern, welches Wort sich Jugendwort 2017 nennen darf. Schon jetzt hat der Langenscheidt-Verlag eine Liste der Top-Ten auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht.

„Geht fit“ und „napflixen“ haben demnach die Nase vorne. Meist sind es Wortneuschöpfungen. Sie sind in keinem Wörterbuch zu finden. Kein Wunder, dass sie die ältere Generation nicht versteht. „Fly sein“ hat es im vergangenen Jahr auf Platz eins geschafft - ein Begriff aus der Hiphop-Szene. Welcher Begriff wird sich in diesem Jahr durchsetzen? 30 Wörter standen bei der Abstimmung zur Auswahl. Sie wurden ausgewählt nach Originalität, Kreativität, Verbreitung sowie nach kultureller, gesellschaftlicher und zukünftiger Relevanz. Relevanz - das wird das Jugendwort 2017 vermutlich nur unter der Jugend von heute haben. Für meine Oma ist es ein Wort mehr, über das sie den Kopf schüttelt.